Ich ziehe los zur Veranstaltung RETROUVAILLES im Parc de la Boveri. In 300 weissen Zelten präsentieren Vereine, Verbände, Privatpersonen, Schulen für Weiterbildung und Musik ihre Aktivitäten in Kunst, Kultur, Sport, Spiele, Psychologie und Solidarität, Gesundheit und Wohlbefinden, Natur und Nachhaltigkeit. Shows werden auf einer Bühne unter stattlichen Bäumen gezeigt. Die Verpflegungsmeile ist multikulturell. Die Veranstaltung, die seit 25 Jahren immer im ersten Septemberwochenende stattfindet, lockt bis zu 35’000 Besucher an.

Aussteller und Ausstellerinnen sprechen mich an und drücken mir ihre Flyer in die Hand. Verstehen tue ich das schnell gesprochene Französisch nicht. Beim Verein “Blauen Schiff“ für Menschen mit Behinderungen kaufe ich zwei dekorierte Gläser mit je einer Kerze darin. Sie passen perfekt zur Ausstattung in unserem Boot.

Das Musée Boveri gewährt freien Zutritt während der beliebten Veranstaltung auf dem Park. Die Kunstsammlung im Untergeschoss zeigt Werke grosser Meister wie Lambert Lombardus, Gérard de Lairesse, Paul Gauguin, Marc Chagall, Pablo Picasso, René Magritte, von der Renaissance bis heute.

Warum herrscht im Erdgeschoss mit einer Fläche von 2’800 m2 eine gähnende Leere? Wo bleibt die versprochene Wechselausstellung? Ich schaue mich um. Im offenen Seitengang entdecke ich die eingepackten Kunstwerke. Wenn ich den Eintritt hätte bezahlen müssen, hätte ich mich schon geärgert.

Musée Boveri                                                  Wechselausstellung, 2 Bilder hängen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich verlasse die Halbinsel, die die Meuse und Dérivation de la Meuse umfliessen, über die moderne Fussgängerbrücke La Belle Liègeoise, schlendere durch die Quartiere Guillemins und Avor. Die Hunde freuen sich schwanzwedelnd über meine Rückkehr.  Ich führe sie im Parc d’Avor aus.

Eingefangen habe ich:

Felix bestimmt heute seinen eigenen Weg. Zuerst durchschreitet er den zwei Kilometer langen Sonntagsmarkt der Meuse entlang. Bei seiner Rückkehr findet er hinter dem Markt per Zufall eine Quartierkneipe. Ein Pianist begleitet Hobbysänger, die Chansons und Balladen singen – ein Ohrenschmaus für meinen Shantyman.