Seit vier Tagen schippern wir gemütlich im Göta Kanal und erfreuen uns an der abwechslungsreichen Landschaft.
Friedlich weiden Kühe auf der Wiese. Bauernhöfe gucken zwischen Bäumen durch.
Auf dem Treidelweg neben dem Kanal, zogen einst Ochsen, Pferde und starke Kerle die Boote und Schiffe durch den Kanal. Heute benutzen ihn die Radfahrer und Wanderer. Die Kanalufer wurden nur auf einer Seite künstlich aufgeschüttet. Der Kanal, eigentlich Göta Äve, schlängelt sich in Schleifen übers Land.
Zwanzig Schleusen befördern uns bergwärts. Das Schleusen ist unkompliziert bei Einhalten der Regeln. Boris und Halldór sind geschickt in der Handhabung.
De Swel liegt in kleinen Häfen mit gesamter Hafeninfrastruktur oder an einer Anlege vor einer Brücke.
Lina, die kleinste Schleuse Schwedens, hat Fussgänger und Radfahrer übergesetzt.
Der 1917 pensionierte Schleusenwärter Oskar Lindhult in Töreboda setzte sich für eine Fähre ein, um ohne Umweg über die grosse Kanalbrücke direkt an die andere Kanalseite zu gelangen. Lindhult erwarb ein Boot, das er mit einem Ruder zwischen den Kanalufern hin und her trieb und verlangte 5 Öre pro Person und Einzelfahrt. Er erhielt eine offizielle Erlaubnis von der Kanalgesellschaft für seinen Fährbetrieb. Ein Junge, der manchmal Oskar ablöste, übernahm die Fähre für einige Jahre. Der nächste Fährmann wurde Fähre Karl genannt. Er hängte eine Leine über den Kanal und erleichterte sich so die Überquerung. Wenn Boote vorbeifuhren, musste die Leine abgesenkt werden. Karl blieb 30 Jahre Fährkapitän. Eine Überquerung kostet heutzutage nichts mehr und die Fähre Lina ist moderner geworden.
Der Kanal ist auf beiden Seiten von einer Baumallee eingefasst. Sie wurden zur Stärkung der Kanalufern gepflanzt und verhinderten Erdrutsche. Dürre Bäume und Lücken in der Allee begegnen uns.
Das Alter der Bäume fordert seinen Tribut ein. Tausende Bäume sterben oder sind schon tot. Die Göta Canal Company hat ein Baumerneuerungsprogramm gestartet, dessen Ziel ist, die bestehenden Bäumen zu schützen und die Allee wieder herzustellen. Diejenigen die helfen werden als Baumpaten eingetragen. Letztes Jahr traten über 100 Personen bei. Ich habe die Namen auf einem Aushang gezählt.
Das Wochenende verbringen wir an dem idyllisch gelegenen Hafen und Stellplatz für Wohnmobile in Jonsboda.
Abendstimmung um 23.00 am Samstag