Ohne Eile auf dem Göta Kanal dahingleiten und sich am ersten südschwedischen Sommertag erfreuen, dies durchströmt uns mit Glücksgefühlen.

Der Kanal wird zu nehmend schmäler und windet sich durch Wald und Fels. Der Kanalabschnitt, 3,5 km vor dem Viken (See), wird als Bergkanal bezeichnet. Die Soldaten sprengten sich sieben Jahre durch zähes Urgestein.

Die Schleuse Tåtrop ist der Eingang (für uns der Ausgang) in den westlichen Göta Kanal und die einzige, die von Hand betrieben wird. Der Schleusenwärter, Kinder und Felix setzen ihre Muskeln für die Schleusung ein. 20 cm wird De Swel gehoben.

Schleusenwärter (Student) schliesst das Tor
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Die Tåtorp Brücke, auch Volksbrücke genannt, wartet mit einer ungewöhnlichen Geschichte auf. 1953 platze es den Durchreisenden zu Fuss den Kragen. Das kam so: Die Kanalgesellschaft liess keine Brücke über den Kanal bauen, sondern entschloss sich 1933 für einen Fährbetrieb. Diese Variante schlug geringer zu Buche. Jedoch nach 20 Jahren war es vorbei mit der Fähre. Der gesamte Personen- und Warenverkehr wickelte sich über die Schleusentore ab. Dies war umständlich und mühsam. Der Unmut wuchs. Die Brückenbenutzer bestellten ohne den Zuspruch der Gesellschaft kurzum eine Klappbrücke aus Deutschland. Sie ist die einzige ihrer Art im ganzen Kanal.

Deutsche Klappbrücke

Die Fahrrinne durch den gekrümmtem Viken ist betonnt, beschildert und teilweise eng.

Auf den Steinmauern stapften dereinst Männer und treidelten Boote und Schiffe bei den schwierigen Stellen durch die Fahrrinne.

Für eine Mittagsrast legen wir an einer Treidelmauer an. Die Stelle hat uns richtiggehend angezogen. Ist eigentlich nicht erlaubt!

Die blumige Schleuse Forsvik wurde 1813 gebaut. Sie ist die älteste und mit 3,5 Meter die tiefste im Göta Kanal.

Den Viken verlassen wir mit der Schleusung (Forsvik) talwärts und fahren im verzweigten Botten (See) nach Karlsborg. Die lang gezogene Stadt lieg auf der einen Seite am Vättern und auf der anderen am Botten. Der Hafen gefällt uns nicht besonders und legen deshalb in einer Aussenbox an. Vielleicht gelingt es uns, morgen einen Platz am langen Steg gegenüber zu ergattern. Der Schiffsverkehr im dem Göta Kanal hat angezogen. Die besten Anlegestellen sind ab Mitte nachmittags bereits besetzt.

Am Abend besuchen uns liebe Freunde. Wir lernten sie kennen an einer Hauptversammlung des Schweizerischen Schleusenschiffer Klubs. Ihr Boot ist in Sneek (NL) stationiert. Momentan bereisen sie Schweden mit ihrem Auto und Wohnwagen.

Verabschiedung bei Sonnenuntergang nach einem regen Austausch.