Zu Fuss erreichen wir dem Wallgraben entlang das älteste Quartier Haga von Göteborg. Bäume haben uns dabei wohltuenden Schatten gespendet. Zum ersten Mal klettert das Thermometer auf 30°. Der Westwind bläst nicht mehr sondern der Südwind. Er beeinflusst das Sommerwetter.
Haga wurde Mitte des 17. Jh.s im Auftrag der Königin Kristina gebaut. In der zweiten Hälfte des 18. Jh.s., als die Industrialisierung begann, entwickelte sich Hega zu einem Arbeiterquartier.
Wir gehen gemütlich durch die Haga Nygata mit den kleinen Shops und Cafés. Die Shops bleiben aufgrund des Mittsommerfestes geschlossen. Also kein »Lädele« heute! Eine Hand voll Cafés haben offen. In einem werden tellergrosse Zimtschnecken angeboten. Wir wagen uns nicht an einen. Er ist uns auch zu zweit zu gross.
Die Holzhäuser und alten Fabriken aus roten Backsteinen sind inzwischen renoviert und zu einem Blickfang geworden. Wir trinken eine hausgemachte Zitronenlimonade bevor es zum Aussichtspunkt hochgeht.
Beim Treppensteigen zum Skansen Kronan beginnen unsere Herzen schneller zu schlagen und der Atem wird kürzer. Die ungewohnte Hitze verursacht den Zustand. Oben angekommen vertiefen wir uns in die Geschichte der Kronenfestung.
Der vierstöckige Turm stammt aus dem 17. Jh. und erhielt eine goldige Krone. Um ihn herum wurde eine Festung mit Wällen und Mauern auf zwei Ebenen gebaut. Göteborg war eine der bestgeschützten Stadt in Skandinavien. Da sie zu einem wichtigen Handelszentrum heranwuchs, beschlossen die Ratsherren 1807 die Befestigungsanlagen abzureissen, um mehr Platz zu schaffen. Hundert Jahre später erreichten die Wohnsiedlungen den Kronenberg. Ein Verein setzt sich für die Bepflanzung des kahlen Bergs ein.
Das Treppensteigen hat sich gelohnt. Vom Kronenberg haben wir einen fantastischen Blick über Göteborgs Dächer.
Für den Rückweg zum Boot muss kurz der Stadtplan gezückt werden.