Wir weichen von der geplanten Route südwärts der Ostküste von Jütland entlangzufahren ab. Kurs 117° liegt an. Genau in dieser Richtung von Hou ausgehend, erhebt sich die Insel Anholt. Schon während unseres Aufenthaltes in Grenaa wünschte ich eine Fahrt dorthin. Im geschenkten Buch «Djursland» ist sie als einzigartige Natur beschrieben. Ich schaute sehnsüchtig der Fähre nach, die Anholt mit dem Festland verbindet.
Die kurzen Wellen treffen backbordseitig in einem etwas ungünstigen Winkel auf das Boot und verursachen leichte Krängungen. Lesen in einem Buch und Lösen von Sudokus liegen drin.
Kein Land und kein Schiff in Sicht, alleine auf weiter See unterwegs.
In dieser Manier erreichen wir nach sechs Stunden die autofreie Insel Anholt. Sie liegt genau in der Mitte zwischen Dänemark und Schweden. Deshalb ist der Inselhafen sehr beliebt bei Seglern. Er bietet 250 Plätze an und ist momentan nur spärlich belegt. De Swel ist das einzige Motorboot hier.
Um in Schwung nach dem langen Sitzen zu gelangen, trinken wir zuerst genüsslich eine Tasse Kaffee in einer der Hafenkneipen und spazieren nachher zum weissen Überwachungsturm hoch. Ein schmaler Fussweg durch die bewaldeten Dünen regt uns zu einer stündigen Wanderung an.