Traditionssegler, Schifffahrtsmuseen und Werften ziehen uns magisch an. Sie versetzen uns zurück in die Zeit der Handelsschifffahrt, der Kolonien, der Piraterie, Versklavung, der Kriege und vieles mehr – dies fesselt uns. Geschichten über Segelschiffe, Kapitäne und Handel sind für uns spannend. Einige Bücher darüber stehen zuhause im Regal. Felix spielt Gitarre und sing im Chor der Singing Sailor’s Crew Romanshorn. Ihre Shanties (Lieder) erzählen vom Leben der Matrosen an Bord und zu Lande.
Zwei, die sich der Schifffahrt verschrieben haben:
Das Rum- und Schifffahrtsmuseum bieten ein Erlebnis für alle Sinne. Stationen zum Anfassen, Ausprobieren, Mitmachen, Hingucken, Hinhören und Staunen entwickeln den Rundgang durch die drei Häuser zu einer Entdeckungsreise.
Pünktlich zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 2020 wurde die Ausstellung der Flensburger Häfen im Nationalsozialismus neugestaltet. Eindrücke, die nachdenklich stimmen: Die Stadt war für wenige Tage der Sitz der letzten Reichsregierung unter Dönitz und Fluchtort zahlreicher Kriegsverbrecher, darunter Auschwitz-Kommandant Höss.
Gegen Kriegsende wurden eine großen Anzahl U-Boote versenkt (Operation Regenbogen) und Tausende Tonnen Munition und Giftgas in der Ostsee verklappt – zuerst durch die deutsche Marine und anschliessend durch die Alliierten. Bis heute lagern Reste der Munition in der Ostsee. Die Stellen sind auf den Seekarten, die wir benutzen, markiert. Die Stadt selbst blieb durch Zufall und Glück weitgehend vor Zerstörungen verschont.
In der Museumswerft warten Segelschiffe und Arbeitsboote auf ihre Vollendung. Sie waren im 18. und 19. Jh. auf der Ostsee unterwegs. Mit traditionellen Bootsbauer-Werkzeugen werden Spanten und Planken bearbeitet, Segelmasten gebaut, Kielschweine gehobelt und Duchten eingesetzt. Kinder haben die Gelegenheit, in der Kinderwerft ihr eigenes Boot zu bauen.
Spante = wie eine Rippe geformtes Bauteil zur Verstärkung der Aussenwand des Schiffsrumpfes
Planke = langes dickes Brett, besonders für den Schiffsbau
Kielschwein = Balken mittig im Rumpf des Schiffes an dem der Kiel befestigt ist
Ducht = eine Bank oder Sitzbrett auf einem Ruder- oder Segelboot.
Der Museumshafen wurde 1979 gegründet durch eine Privatinitiative. Ziel ist die Wiederherstellung und Infahrthaltung traditioneller Segelschiffe und anderer historischer Wasserfahrzeuge. Beim Hafen steht der 2016 wiedererrichtete Flensburger Kran von 1726.
Die Handelsschifffahrt zum Ostseehafen Flensburg kam sozusagen über Nacht zum Erliegen. Warum? Schuld war die Eröffnung des Nord-Ost-Kanals 1895. Flensburg überrollte das gleiche Schicksal wie Eckernförde.
Nach einem Ausflug erwartet uns immer eine freudig Begrüssung!
Schon gewusst?
Rund 30’000 Schiffe fahren jährlich durch den 100 km langen Nord-Ost-Kanal. Er ist heutzutage die meistbenutzte künstliche Wasserstraße der Welt. Er beginnt an der Nordsee bei Brunsbüttel an der Elbe und endet an der Ostsee bei Kiel-Holtenau an der Kieler Förde.