Felix fährt mit dem Rad zum Fort Kijkdui. Er will sich über die Nordseefrontlinie im 2. Weltkrieg informieren. In den Jahren 1811 – 1813 liess Napoleon in den Helder einige Forts zur Verteidigung des Hafens bauen. Nach seinem Rückzug übernahm der niederländische König Willem I. die Forts und später im 2. Weltkrieg die deutsche Kriegsmacht.

Den Helder entstand um 1500 und war gegen Ende der 18. Jh.s immer noch ein Fischerdorf. Mit der Erbauung des Nordseekanals musste die Stadt ihre frühere Bedeutung als Vorhafen von Amsterdam grösstenteils an IJmuiden abtreten. Der grösste Arbeitgeber der Stadt ist der bedeutendste Marinehafen der Niederlande.

Bei sonnigem Wetter unternehme ich einen Streifzug durch das Stadtzentrum. Die deutsche Kriegsmacht zerstörte im 2. Weltkrieg über 2000 Häuser. Die Stadt kann deshalb nicht mit prunkvollen und historischen Bauten punkten. An den Reihenhäusern ist der schnelle Aufbau gut sichtbar. Das Erdgeschoss ist von altem Gestein. Der obere Teil aus Holz wirkt wie aufgesetzt.

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Heute, am Samstag bewegt sich viel Volk im Zentrum. Die Terrassen in der Mitte der Einkaufsstrasse, die von Restaurants und Cafés betrieben werden, sind besetzt mit hungrigen und durstigen Gästen. Ein Gemüsemarkt ist im Gange. Vor dem Bahnhof glänzt seit dem letzten Jahr ein H-förmiger Poller in der Sonne. Er symbolisiert eine Bindung der Stadt mit dem Meer und Seefahrt. Bei einem Durchgang malte ein Künstler eine dreidimensionale Szene von einer Familie am Strand auf den Boden. In einem Kreisel erinnert ein Denkmal an all die Opfer im 2. Weltkrieg.

Die School 7 interessiert mich. Was ich im Inneren sehe, ist architektonisch eine Meisterleistung. Ein neues Gebäude ist über die ehemalige Schule 7 gebaut worden. Es ist die Stadtbibliothek mit über 45’000 Büchern. Ich steige die Treppen hoch, durchquere jede Etage und spähe in jede Ecke.

Ĭm Park hält ein Jutter (Strandräuber) Ausschau nach Strandgut. «Mit jeder Welle spült etwas Neues an» – mit diesem hoffnungsvollen Gedanken zieht es die Bewohner nach einem Sturm an den Nordseestrand. Werden sie etwas Besonderes finden? Oder lauert ihnen der Strandvogt auf? Das Jutten ist nämlich gesetzlich verboten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Helder wird von den meisten Touristen einzig durchquert, um die Fähre zur Insel Texel zu erreichen.
Schade, denn die Stadt bietet einiges zum Bleiben.