Ardennen
Namur im Westen, Bastogne und Arlon im Osten sowie Liège im Norden sind die Eintrittspforten ins Hügelland der Ardennen. In Europa einzigartig ist die Hochmoor- und Waldlandschaft des hohen Venns im östlichsten Zipfel des Landes. Mittelalterliche Burgen und Kastelle bezeugen vergangene kriegerische Zeiten. Mahnmale in manchen Orten erinnern an die verheerenden Ereignisse der Schlacht in den Ardennen während des Zweiten Weltkriegs.
Meuse/Maas
Die Meuse ist die Königin aller Gewässer von Belgien. Sie fliesst von Süd nach Nord und durchquert Frankreich, Belgien und Niederlande. Auf dem Plateau de Langres in Frankreich entspring sie und endet nach 950 km in einem Delta, dessen zahlreiche Verzweigungen sich vor der Nordsee mit dem Rheindelta zusammenschliessen.
Durch ihre Zuflüsse gewinnt die Meuse/Maas allmählich an Breite. Teilweise ist sie kanalisiert und teilweise sogar gesperrt. Kanäle wurden deshalb fast parallel zur ihr gebaut , z.b. der Juiliana Kanal. Auf der wichtigen Wasserstrasse verkehren Lastschiffe von 3000 bis zu 6000 Tonnen. Für die Schifffahrt hat der Fluss die gleiche Bedeutung wie der Rhein. Ortschaften und Städte profitieren durch ihre Lage an der Meuse/Maas in der Sparte Wirtschaft, Industrie und Tourismus.
Weiterfahrt
Von Namur fahren wir jetzt auf der Meuse bis nach Statte, drei Kilometer von Huy entfernt. Dabei erleben wir die Ardennen an ihrem Rande. Auf beiden Seiten des Flussbettes erheben sich schroffe Felsen und bewaldete Hügel. An weiträumigen Industrien mit Lastschiffen davor, die be- oder entladen werden, kommen wir vorbei. Der Fluss umfliesst kleine Inseln. Hinweistafel zeigen, wie sie zu umfahren sind.
Ein süsser Duft steigt in unsere Nasen. Die Zuckerfabrik De Wanze ist voll in ihrer Produktionsphase. De Wanze stellt nebst Zucker Ethanol her. Auffallend widersprüchlich die zwei Produktionsketten: Der eine Rohstoff wird für die Ernährung verarbeitet und der andere, nämlich Korn, zu Biobenzin.
Unweit von der Unternehmung Wanze steuern wir in den Porte de Statte (Hafen). Die Duschen, Toiletten, Waschmaschine und Wäschetrockner passieren auf eine Sauberkeit, die für uns Schweizer überaus angenehm ist. Im kleinen Hafenrestaurant, ebenfalls sauber, bestellt Felix Muscheln und ich eine Pastete. Am Abend begrüsst die Hafenmeisterin ihre neuen Bootsgäste mit einer Schüssel Zwetschgen. Ich werde die Früchte morgen verarbeiten.
Das Wetter ist heute launisch, mal Nieselregen, grau und trüb, mal Aufhellungen. In den Ardennen verhält es sich so, habe ich gelesen.