Am Mittag fahren wir aus den Hafen. Vor geschlossener Schleuse Gravensluis warten wir auf die Öffnung. Nichts regt sich. Langsam dämmert es uns. Sie wird erst 3 Stunden vor und 3 Stunden nach Hochwasser bedient. Jetzt ist Wasserniederstand. Wie ungeschickt von uns! Dies hätte uns bewusst sein sollen, nach unseren Erfahrungen von den Reisen 2016 und 2017. Bei einer Werft dürfen wir bis 14.00 Uhr anlegen.
im Sechsfinger-Becken
Wiederum passieren wir dir ächzende Schleuse Gravensluis. Der Schleusenwärter schreibt wieder in seinen Block. Er fragt uns, ob wir eine Vignette gelöst hätten. Nein, wir benötigen noch eine. Nach dem Einlenken in die den Fluss IJzer fahren wir in die Schleuse Sint Jorissluis. Felix sucht das Büro im Schleusenhaus auf. Unterdessen gebe ich auf das Boot acht.
Das Prozedere dauert. De Swel und der Eigner müssen genauestens im System erfasst werden. Felix kommt zurück ohne Vignette. Nach dem Schleusengang muss Felix zum Büro zurückzukehren, um die Vignette in Empfang zu nehmen und zu bezahlen. Aber wo legen wir an? Kein Steg ist vorhanden. In den Hafen nebenan wollen wir nicht.
Einzig ein schiefer Steg bietet sich für den kurzen Aufenthalt an. Der Hafenmeister gegenüber winkt und pfeift. Er ruft uns zu, dass wir an verbotener Stelle liegen. Ach, der kann mich mal, ich rufe zurück: „Just for 5 minutes.“ Er trottet davon.
Felix klettert mit seinen ausgeleierten Schlarpen zur Strasse hinauf. Ich habe ihm x-mal eingeschärft, für solche Klettertouren geeignetes Schuhwerk anzuziehen. Er gelangt jedoch, ohne Schaden genommen zu haben, zurück. In der Hand hält er die Vignette. Sie berechtigt uns bis zum 30. September die belgischen Wasserstrassen zu benutzen. EUR 80 hat sie gekostet.
Auf dem Fluss IJzer, fahren wir 12 km bis zur Stadt Diksmuide, dem Kriegsschauplatz vom 1. und 2. Weltkrieg. Im Jachthafen Portus Dixmude legen wir an.
IJzer ist der einzige Fluss von Flandern, der in die Nordsee mündet.