Unternehmungen aus Berlin etablierten sich in die nahe gelegene Stadt Oranienburg von 1900 bis 1945. Die Stadt dehnte sich rasant aus durch den Zuzug von den vielen Fabrikarbeitern. Die kleinstädtischen Häuser mussten einer dichteren Bebauung und Strassenverbreiterungen weichen. Die Bernauer Strasse erfuhr eine Aufwertung, als Einkaufs- und Flaniermeile. Handel, Gastgewerbe und Banken entdeckten die belebte Strasse und liessen sich nieder.
Bombardierungen 1944/1945 zerstörten Oranienburg massiv, weil die Heinkel-Flugzeugwerke ansässig waren und grosse Chemiekonzerne. Die Nachkriegsjahre waren geprägt von schnellem Aufbau von einfachen Wohn- und Geschäftshäusern. Was halbwegs überstanden hatte, fiel in den 1970er Jahre der Spitzhacke zum Opfer. Das Alte sollte um jeden Preis überwunden werden. Bis in die 1980er Jahre bestand die Bernauer Strasse aus schmucklosen Lückenbauten, Kiosks, Baracken und Ruinen.
Erst nach 1990 kehrte die Bernauer Strasse nach und nach wieder zur Hauptgeschäftsstrasse zurück. Die Häuser wurden teils saniert oder wichen Neubauten und die hässlichen Lücken wurden geschlossen.