Der Aufenthalt in Stralsund wird aufgrund des Starkwindes und der zu hohen Wellen bis Freitag dauern. Es bleibt reichlich Zeit, um die Hansestadt zu durchkämmen.
Wohin zieht es die Touristen zuerst? Auf den alten Marktplatz mit der St. Nikolai und dem Rathaus lautet die Antwort. Die zwei Bauwerke in norddeutscher Backsteingotik und mittelalterlicher Handwerkskunst ziehen die Blicke vieler an.
St. Nikolai ist die älteste Kirche Stralsunds. Mit der Verleihung des Stadtrechtes 1234 begann der Bau einer Hallenkirche. Ein Brand oder Einsturz war vermutlich der Anlass, die unfertige Kirche abzureisen und nach dem Vorbild französischen Kathedralen neu zu errichten. Anfang der 14. Jh.s wurden das Langhaus und der Turm abgebrochen. Eine imposante Kirche mit Doppelturm wollten die Ratsherren. Als sichtbares Zeichen sollte sie vom Reichtum der Hansestadt künden. Im Jahr 1350 wurde St. Nikolai, die mit 56 Altären ausgerüstet war, eingeweiht.
Die St. Nikolai ist ausgesprochen reich ausgestattet und weist eine Farbigkeit auf, die wir so noch nie gesehen haben. Die verzierten Gestühle waren einst den vermögenden Kaufleuten, Ratsherren, Bürgermeister, angesehenen Familien und weiteren wichtigen Personen vorbehalten. 26 Ausstattungsstücke der Kirche werden uns anhand eines Flyers erklärt. Am Ende des Durchgangs wird auf die aufwendige Restaurierung hingewiesen. Die Dachsanierung verschlingt 1,9 Millionen Euro, die 2011 begonnen wurde. Die dringende Sanierung des Innenraums fordert einen Kostenaufwand von 1,2 Millionen Euro.