Seemeile um Seemeile nähern wir uns der südlichsten Spitze von Skandinavien. Bei der Fahrt in der Ostsee zum Städtchen Åhus verfolgt uns eine junge Möwe. Sie fliegt dicht ans Boot. Wenn sie müde ist, setzt sie sich aufs Wasser. Wieder bei Kräften nimmt sie die Verfolgung auf. Sie verwechselt unser Boot mit einem Fischerkutter, der immer etwas zum Fressen hinterlässt. Nach einer Weile bemerkt sie ihre Fehleinschätzung und gibt auf.

Die Wellen bringen De Swel ins Wanken. Es ist zwar zum Aushalten, doch wir sind beide froh, in die Mündung des Flusses Helgeå zu lenken. Der Frachthafen und das grosse Industriegelände des Städtchens Åhus überrascht uns. Traktoren mit Anhängern, Lastwagen und Frachtschiffe liefern Korn zu den hohen Silos. Die Ernte in Schwedens Kornkammer, die Provinz Skåne ist gemeint, ist in vollem Gange. Ein Containerterminal wird betrieben. Daneben türmen sich produzierte Randsteine auf, die auf den Abtransport warten.

Tierfutterproduktion
« von 9 »

Der Gästehafen liegt unmittelbar nach den Silos. An einem Y-Steg vertäuen wir De Swel ohne Probleme. Auf der Reise im Umgang mit den unterschiedlichen Anlegestellen wie Tag und Nacht sind wir routiniert geworden.

Der Hafen macht einen angenehmen Eindruck auf uns. Eine lange und beliebte Promenade zieht sich dem Flussufer entlang. Eisstände sind reichlich vertreten. 

Die Anmeldung des Hafenplatzes erfolgt im Cigarrkungenshus von Angesicht zu Angesicht, was eine Seltenheit in Schweden ist. Die freundliche Frau an der Theke kassiert ein und informiert über die Sehenswürdigkeiten des Ortes. 

Das Cigarrkungenshus, gebaut 1893, war die Residenz des berühmten Zigarren-Barrons Per Svensson. Er entwickelte die bekannte Åhus Havanna in seiner eigenen Fabrik. Jeder Einwohner des Ortes baute damals Tabak an. 1915 war Schluss mit der privaten Zigarrenherstellung, weil der Staat sie monopolisierte. Svensson wurde mit 200’000 SEK freigekauft. Die Fabrik beherbergt heute ein Bed & Breakfast. Die Anmeldung erfolgt auch im Cigarrkungenshus,