Die rostige Eisenbahnbrücke entlässt uns bei Morgengrauen in den Vänern (See), der drittgrösste von Europa. Er ist elfmal so gross wie der Bodensee.
Der Legende nach sind die grossen Seen in Schweden einem Riesen zu verdanken.
Vor geraumer Zeit wollte ein Riese mit einem Pflug sein Feld beackern. Keine einzige Furche gelang ihm. In einem Wutanfall riss er zwei riesige Erdstücke aus dem Boden und schleuderte sie in die Ostsee. Aus den Erdbrocken formten sich Öland und Gotland. Die entstandenen Löcher füllten sich im Laufe der Jahrhunderte mit Wasser. Durch den Zorn des Riesen entstanden die beiden Seen Vänern und Vättern.
Wir fahren mit den Wellen in nordöstlicher Richtung. Im offenen See wippt unser Boot vier Stunden lang auf und ab.
Jetzt eröffnet sich ein neues Seegebiet vor uns – wie herrlich und unvergesslich. Die Sonne zeigt sich dazu am Horizont.
Ab dem Leuchtfeuer ist es ratsam zwischen den roten und grünen Bojen zu fahren. Das Leuchtfeuer Naven ist dasjenige mit der längsten Tradition. Es ist weithin sichtbar zum Eken Archipel. Fünf Generationen lang betreute die Familie Jonsson das weisse Haus mit dem Leuchtfeier bis zum Jahr 1800. Die letzten, die dauerhaft auf dem Gelände lebten, zogen 1952 aus. Das Leuchtfeuer ist nur mit dem Boot zu erreichen.
Bitte keine der Betonblöcke streifen!
Im Vänern gibt es rund 20’000 Schäreninseln und -inselchen. Weisse Betonkegel weisen auf sie hin.
Wir können uns kaum sattsehen an den Schären.
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In Läckö vertäuen wir bei Windböen bis zu 60 km/h das Boot – kein leichtes Manöver. Das Boot stösst mit dem Buganker ständig an den Steg. Wir ziehen es mit Kräften zurück und legen die Heckleinen an der schwimmenden Boje neu an. Am Schluss liegt De Swel sicher im Läckö Havmn, umgeben von einer unberührten Natur und auf der Anhöhe steht das stolze Läcko Slott. Wir sind jetzt auf der Insel Kållandsö, die zweitgrösste im Vänern und 56,6 Quadratkilometer goss. Auf ihr und die umgebenen Schären mitgezählt, leben ungefähr 1100 Einwohnern.
Läckö Slott
