Auf das Konzert heute Abend und bis in die frühen Morgenstunden im Schloss Vadstena verspüren wir absolut keine Lust. Bei der Ausfahrt sieht Felix, dass die sogenannten reservierten Plätze nicht besetzt sind. Die Fahrt nach Motala gleicht der Gestrigen. Nach zwei Stunden passieren wir die Hochbrücke über die Bucht von Motala. Sie sei in derselben roten Farbe gestrichen, wie diejenige der Golden Gate Bridge in San Francisco.

Die Stadt Motala, geprägt von Baltzar von Platen, erstreckt sich nördlich am Motalaviken.

Die Wasserfontäne, die 30 Meter in die Luft spritzt, hat eine besondere Bedeutung. Hier setzte von Platen seine Zirkelspitze auf die Karte, um die gefächerte Stadt zu konstruieren. Der Künstler Tommy Jerhammar entwarf den »Platens Punkt«.

Eine Geschichte wird erzählt, wie es zur gefächerten Stadt kam: Von Platen war mit seiner Ehefrau Hedvig an einem lauen Sommertag mit einem Ruderboot unterwegs. Der Fächer von seiner Frau fiel ins Wasser. Er lag kurz auf der Wasseroberfläche. Der Anblick inspirierte von Platen zum gefächerten Stadtplan. Das Bild der romantischen Erzählung widerspricht sich, denn der Kanalbauer hatte sich selten Zeit genommen für seine Frau, pflegte aber einen zärtlichen Umgang mit ihr.

Im langen Gebäude verbirgt sich eine Ausstellung, die wir nach dem Mittagessen besuchen werden.

Das Hafenareal Motalas präsentiert sich vor uns im schwedischen Stil durch und durch. Toller Anblick – wir werden drei Nächte hier bleiben.

Das Motormuseum zieht uns zwei schon bei den ersten Schritten in die 2400 Quadratmeter grosse Ausstellung ins Zeitalter der 1950er und 1960 Jahren hinein. Der Grundstock der Sammlung schuf Jan-Ove Boll. Die Hallen sind bis oben aus mit Autos, Motorrädern, Maschinen, Radios, Fotoapparaten und vieles mehr gefüllt. Die Exponate wurden in Szenen gesetzt. Sie zeigen die verflossenen Jahre ohne gross die Tafeln zu lesen.

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