Der Sonntagmorgen beginnt mit blauem Himmel. Hinter unserem Boot, was sehen wir da? Eine Schweizer Flagge wurde für uns hochgezogen im Gästehafen Arkösund. Dies haben wir bis jetzt nie erlebt weder in Schweden noch in Dänemark. Die Flagge erweist uns herzliche Gastfreundschaft.
Auto- und Hundewaschanlagen sind uns bekannt, aber nicht für Boote.
Felix steuert das Boot zwischen rund geschliffenen Inseln und Inselchen in nördlicher Richtung an der Ostküste von Schweden.
Wir wundern uns über die blanken Schären und gehen der Tatsache auf den Grund.
Die Schärenlandschaft ist von mächtigen Landeismassen geschaffen worden. Durch die vom Eis glatt geschliffen Felsen, unterscheiden sich die schwedischen Schärenarchipele von den meisten anderen der Welt. Das dicke und schwere Eis drückte das Land nach unten. Aber als das Eis schmolz, stieg es auf. Die Landerhebung beträgt heute zwei bis drei Millimeter pro Jahr. In den äusseren Inselgruppen tauchen neue auf und andere wachsen mit dem Festland zusammen.
Für die ersten Menschen, die sich auf den Schären niederliessen, waren Viehzucht und Fischfang die wichtigsten Versorgungsquellen. Die Bewohner brachten die Tiere von Insel zu Insel und liessen sie frei grasen.
Die Inseln werden immer noch beweidet. So wird die Verbuschung verhindert und für einen lichten Wald und blühendes Grasland gesorgt. Ohne diese Massnahme würden langfristig lichtliebende Tiere und Pflanzen verschwinden. Die reiche Vogelfauna des Schärengebiets beeinflusst die Flora: Die Exkremente der Vögel düngen die mageren Felsflächen.
Die Fahrt zum Hafen Oxelösund dauert 2,25 Stunden. Im halbbelegten Gasthafen ist schnell ein leerer Platz gefunden. Der Hafen ist riesig. Im westlichen Teil liegen die Fischerboote und die der Einheimischen.
Eine Kolonie Wildgänse beleben den Hafen.
Sie fürchten sich nicht vor Menschen und kleinen Hunden.