Die Stromversorgung unseres Bootes funktioniert nicht einwandfrei. Ein Tag ohne Stromanschluss am Land hätte ein ungutes Ende. An den Bootsbatterien liegt der Fehler nicht. Sie wurden in Kopenhagen geprüft. Hoffentlich ist das Mastervolt-Ladegerät nicht defekt. Dies wäre eine teure Angelegenheit.
Nahe von Göteborg befindet sich ein Mastervolt-Händler, der einen fähigen Mann zum Boot beordern soll. Das elektrische System muss unbedingt geprüft werden. Felix nimmt Kontakt auf. Auf mehrere Telefonanrufe und Mails erhält Felix endlich eine Telefonnummer eines Bootselektrikers. Mit ihm ins Gespräch zu kommen und geschweige einen Termin zu vereinbaren, ist äusserst schwierig. Unsere schwedische Nachbarin Charlotte in Uttwil gibt Felix Hilfe und telefoniert mit dem Elektriker am Montag. Sie bewegt ihn, uns zu treffen. Er erklärt ihr, er habe eigentlich keine Zeit und sei voll ausgelastet.
Wir fahren neun Kilometer westlich zum Eingang von Göteborg in den Långedrag Hamn, in die Nähe seines Einmann-Geschäfts.
Endlich erscheint er nach zwei Anrufen von Felix und überprüft die gesamte elektrische Anlage des Bootes.
Der Fehler liegt beim Mastervolt-Panel. Die Programmierung stimmt nicht. Das Gerät weiss nicht mehr, wann 100 Prozent der Batterieladung erreicht ist.
Alfred, so sein Name, programmiert das Panel neu. Für seinen 35-minutigen Einsatz und kurze Anfahrtszeit verlangt er 2500 SEK, und zwar in Cash. Eine Rechnung schreibe er nicht. Wir schlucken dreimal leer, schon happig, was Alfred einfordert! Eine Quittung stellt er auch nicht aus – wirklich sonderbar! Hat er unsere missliche Lage ohne Scham ausgenutzt?
Wir beschliessen, weder im Hafen zu bleiben, noch zu Lilla Bommen zurückzukehren, sondern die Reise Richtung Trollhätte Kanal zu beginnen.
Nach der Durchfahrt der Stadt Göteborg fahren wir gegen die Strömung im Göta Älv bis zur Abzweigung zum Ort Kungälv.
MY De Swel passt nicht in die Hafenanlage. Felix ist in solchen Situationen nicht verlegen, hat immer eine Lösung im Köcher.