Schwedens Nationalfeiertag ist der 6. Juni, an dem Tag Gustav Vasa 1523 zum schwedischen König gekrönt wurde. Aber erst 1983 ging aus diesem Ereignis der Unabhängigkeitstag hervor und wurde 2005 zum Nationalfeiertag erklärt. 

Das Mittsommerfest (oder Sommersonnenwende) hat für die Schweden einen grösseren Stellenwert als der Nationalfeiertag. Das Fest dauert vom Freitag bis Samstag. Gefeiert wird vor allem in der Nacht in grosser Runde mit Familie und Freunden. Das Mahl setzt sich aus Matjes, Pellkartoffeln, sauerer Sahne und Dill zusammen. Die Mädchen tragen Blumenkränze in den Haaren und träumen nachts von künftigen Geliebten – ein heidnischer Brauch. Eine junge Frau wollte mir ein Kränzchen verkaufen. Ich verneinte, da ich meinem Geliebten vor 40 Jahren gefunden habe und jung bin ich auch nicht mehr!

Am Samstag bleiben deshalb die Shops und Museen weiterhin geschlossen. Das Freizeitangebot ist eingeschränkt. Die klassischen Sightseeingboote bieten ihre Touren trotzdem an und haben Hochbetrieb. Der Ozean-Bus lockt zum Abenteuer auf’s Wasser. Mutige warten geduldig auf freie Plätze.

Felix und ich verbringen ein paar blumige Stunden im Trädgardsföreningens Park. Er wurde 1842 eröffnet und zählt zu den schönsten in Europa. Wir spazieren auf den sandigen Wegen zum historischen Palmenhaus. Sand dringt in die Sandalen, der an den Füssen kratzt und pickst. Bei einer Bank werden sie ausgezogen und entleert. So gestaltet sich ein Rundgang zwischen den Palmen angenehmer. Nachher wandeln wir durch ein grosses Rosenmeer. Wie das duftet! In Beeten wachsen unzählig verschiedene Arten von Blumen und kunstvoll arrangiert. 

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Zwischen all den Blumenliebhabern watschelt eine Entenmutter ohne Furcht mit ihren drei Kücken zum nächsten künstlichen Teich. So herzig!

Genug von den Düften in Hülle und Fülle, zieht es uns zur Strasse Kungsportsavenyn, Göteborgs beliebteste Flaniermeile. Die Prachtpromenade wird von fürstlichen Häusern, Cafés, Restaurants und Kneipen gesäumt. Labelshops und eine Beautyschule befinden sich dazwischen. 

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Die Strasse endet am Götaplatz, wo die Kunsthallen zu finden sind. Wir kehren vorher um, weil sie heute ja geschlossen sind und erreichen durch das Stadtzentrum auf der Ostra Hamngatan Lilla Bommen.