Am Ankunftstag (24. Mai) in Margretheholm Havn streunte ich mit Nikki in der Umgebung und stiess auf eine verwaiste Werft. Davor liegt ein riesiger Platz. Der Zugang zum Öresund existiert nicht mehr. Die Werft Burmeister & Wain war über 100 Jahre im Schiffsbau tätig. In ihrer erfolgreichsten Zeit beschäftigte sie gegen 8000 Mitarbeiter. 1996 schlossen die Tore infolge eines Konkurses.
Wir sahen jedes Mal beim Vorbeifahren mit den Rädern unzählige Menschen, die ins verlassene Industriegelände strömten. Was verbirgt sich im Gemäuer? Dem gehen wir heute nach. Wir biegen um die Ecke und trauen unseren Augen nicht. Das haben wir in dieser Art noch nie vorgefunden.
Das brachliegende Industriegebiet hat sich zu einem der spannendsten Kreativviertel der Stadt Kopenhagen gemausert. Es nennt sich CopenHell. Die verrückten zusammengewürfelten Bauten sehen schräg aus und passen zur Namensgebung. Die verlassenen Gebäude beherbergen eine Mischung aus innovativen Unternehmungen, kleinen Handwerksbetrieben, Flohmärkten, Theater und Freizeitanlagen. Das Auffälligste ist der Streetfood-Markt Reffen mit 40 verschiedenen Bars und Gaststätten.
Ab dem 15.06.2022 werden fünf Tage lang Bässe über das Gelände dröhnen, ein Metal Hard Rock Festival ist angesagt. Gegen 25’000 Fans werden erwartet.