Schon von Weitem faszinierte uns gestern der 15 km lange Küstenstreifen mit dem 41 m hohen weissen Kreidefelsen «Stevns  Klint». Seine wellenförmigen Feuersteinbänder bildeten vom Meer her die charakteristische Landmarke.

Vor 66 Mio Jahren soll hier ein Asteroid abgestürzt sein. Durch den Absturz überzog eine Sedimentsschicht (Fischton), welcher hier nachgewiesen wird, die ganze Erde. Alle Dinosaurier und mehr als die Hälfte aller Tierarten starben aus. «Stevns Klint» steht unter besonderem Schutz und ist seit 2014 im Inventar als UNESCO-Welterbe aufgeführt.

Kreidefels ist sehr brüchig und es kommt immer wieder zu Felsabstürzen, teils mit fatalen Folgen. Im Jahr 1928 stürzte der ganze Chorraum der Kirche von Højerup ins Meer hinunter. Die Kirche ist heute frei zugänglich – eine Türe führt hinaus auf einen Balkon, welcher bei guter Sicht einen wunderbaren Blick übers Meer bis hinüber nach Schweden schweifen lässt.

 

Der im Jahr 1878 erbaute 41 Meter hohe Leuchtturm steht markant auf dem Felsen und kann bestiegen werden. Während dem kalten Krieg wurde dort das beeindruckende «Stevnsfort» gebaut. Von hier aus wurde der See- sowie der gesamte Luftraum der Ostsee bis Kopenhagen mit schwerer Artillerie und Flugabwehr-Raketen kontrolliert.

 

Jahrhundertelang, bis 1978 wurde bei Stevns Klint Kalkstein abgebaut. Heute hat sich aus den ehemaligen Gruben eine einzigartige Landschaft entwickelt. Die riesige Pyramide diente als Kalklager.

Im Frühjahr und Herbst bildet der weisse Kreidefels eine Landmarkierung für die vielen  Zugvögel von Nordschweden auf dem Weg in den Süden.

Text u. Fotos / Felix