Ein oder zwei Tage länger auf der Insel Anholt zu bleiben, würde uns schon gefallen. Die Voraussagen der ungünstigen Windrichtungen und Wellenhöhen lösen das heutige Abreisen aus. Guten Mutes steuern wir aus dem Hafen. Die Wellen nehmen unser Boot sogleich in Beschlag.

Das Ziel ist der Hafen in der Stadt Gilleleje an der Nordspitze Seelands. Die Sonne brennt unbarmherzig und frontal ins Boot. Jeder Wellenschlag erfordert ein Auskorrigieren, um den Kurs auf 143° zu halten und ein allzu starkes Krängen zu verhindern. Lesen eines Buches und Lösen von Sudokus sind unmöglich. 

Die Strömung verändert sich zunehmend. Felix richtet das Boot nach 5,5 Stunden Fahrt im Kattegat auf 123° aus. Es klappt und das Steuern wird dadurch entspannter. Wir entscheiden in den Øersund zu lenken und im Hafen von Helsingør anzulegen anstatt in Gilleleje.

In Øersunds Meerenge liegen die schwedische Stadt Helsingborg im Osten und die dänische Stadt Helsingør im Westen. Bei der Einfahrt in den Hafen Helsingør werden wir von Kronborg Slot königlich empfangen. 

Müde von der Konzentration am Steuer, und der ruppigen 7,5-stündigen und 104 Kilometer langen Fahrt legen wir an einem Motorboot an. Die wenigen Gastplätze sind alle schon belegt. Beide verspüren einen grossen Hunger. Während der Überfahrt hat es uns nur nach ein paar Crackers gelüstet. Ich koche ein Abendessen, das wir in Ruhe auf dem Deck geniessen. Um 21.00 Uhr ist bereits Bettruhe.