Die Windvorhersage von 35 -45 km/h und die Wellenhöhe von 1,3 m sind nicht unbedingt verlockend für einen Schlag zum Hafen von Amtoft. Wir wagen es dennoch. Von Aggersund bis nach der Aggersund-Brücke liegen Wind und Wellen im grünen Bereich. In offenem Gewässers des Limfjords geht der Zirkus los: Sturmböen aus West und hohe Wellen, die mehrmals heftig über das Deck spritzen. Die Fahrrinne ist bis zum Kurswechsel in den Hafen Amtoft betonnt. Felix drosselt die Geschwindigkeit. Es gelingt ihm den Kurs zu halten.
MY De Swel ist mit Salzkristallen überzogen und stark klebrig, im Gegensatz nach den Fahrten in der Ostsee. Die Windrichtungen beeinflussen den Salzgehalt im Limfjord. Sie drücken Oberflächenwasser in die Buchten und lassen an entgegensetzten Ufern kaltes und salziges Tiefenwasser aufströmen. Am Nachmittag reinig Felix das Deck gründlich. Nikki und ich spazieren derweil am Waldrand entlang. Im Wald entdecken wir ein Haus nach dem anderen. Das Reetgedeckte als Sommersitz würde mir gefallen. Auf dem Sandstrand kehren wir zwei zum Boot zurück. Nikki schnüffelt unerlässlich an den Muscheln, aber ohje alle sind leer!
Das Dorf bildet sich aus wenigen Häuser und einem Lebensmittelladen, wo die Hafenplatzgebühr zu bezahlen ist. Das Café bleibt aufgrund des Personalmangels geschlossen. Im Hafen ragt ein alter Kamin in die Höhe, ein Überbleibsel einer Fischmehlfabrikation.
Der Tag begann am Morgen mit einer Temperatur von 13° und endet warm und bilderbuchmässig mit der blauen Stunde um 22.00 Uhr.