Der Wind lässt nicht nach. An ein Weiterfahren im Fjord ist nicht zu denken. Stattdessen radeln wir bei Gegenwind und Regen zum Kunstmuseum an der Kong Christians Allé. Das von den Finnen Elissa und Alvor Aalto und dem Dänen Jean Jacques Baruël entworfene Museum zeigt dänische und moderne Kunst vom Ende des 18. Jh. bis heute.
Hervorgehoben werden die Werke der dänischen Künstlergruppe CoBrA, die 1948 in Paris gebildet wurde. Ihre Kunst ist weit entfernt von den standesmässigen Weltbildern. Sie entwickelten eine neu Formsprache und beeinflussten die Moderne nachhaltig. Eine Etage tiefer tauchen wir ein in die gegenständliche Formgebung. Bequeme und unbequeme Stühle aus verschiedenen Werkstoffen sind in Szene gesetzt.
Ein Statement des Designer Verner Panton: You’re more comfortable when you’re sitting on a colour you like.
Und eines von art herbert read 1934: We must recognize that design is the function of the abstract artist.
Eine Wechselausstellung «The American Way» ist in vier Themenbereiche aufgeteilt. Amerikanische Künstler zeigen ihre Werke und Installationen.
Die zweite Wechselausstellung zeigt Fotografien von Elizabeth Taylor’s privaten Welt. Die Fotografin Catherine Opie durfte 2011 das Hab und Gut der berühmten Schauspielerin ablichten. Über 3000 Bilder entstanden. 50 davon hängen jetzt im Kunstmuseum.
Während Opie im Anwesen tätig war, starb Elizabeth Taylor im Spital.
Zum Schluss betrachten und probieren wir die Skulpturen im Museumspark aus, was erlaubt ist. Ich spiele mit dem Springbrunnen «Hasch mich» und Felix fotografiert. Im engen Säulenlabyrinth gelangen wir trotz Baucheinziehen nicht in die Mitte.
Manchmal braucht es beim Betrachten der Kunst schon eine Portion Vorstellungsvermögen, Fantasie und Kunstwissen. Manchmal bleibt sie einfach unverständlich. Was macht’s? Nichts, so verhält sich eben die Kunstszene.