Etwas Bewegung schadet nicht, bin ich der Ansicht und motiviere meine drei Männer für eine Safari ins Naturschutzgebiet im Norden der Insel. Meine Überredungskunst fruchtet. Mit Fahrrädern machen wir uns auf durch den landwirtschaftlich genutzten Teil der Insel bis zum Gutssitz Louisenlund. Der grösste Laubwald der Insel umgibt ihn.
Zwei Geschichten werden vom Gutshof erzählt: Ende des 18. Jahrhundert übernahm Major von Schildknecht die Insel. Er liess die alten Eichen im Louisenlund fällen. Das Eichenholz brauchten die Schiffsbauer für den Aufbau der dänischen Kriegsflotte. Der berühmte Löwenbändiger Hjalmar Olsen besass einst Louisenlung. Er hielt Löwen auf dem Grundstück. Zwei davon waren ausgebüchst, im Wald verschwunden und nie wieder gesehen worden.
Die Strasse Kongevej führt ins Naturschutzgebiet Øvre mit einer Fläche von 165 Hektaren. Wir radeln durch Kiefergestrüpp, Heidekraut, Moor und Strandwiesen – eine atemberaubende Landschaft. Das seichte Küstengebiet ist für die Vogelwelt abgesperrt.
Eine Safari ist mit der Möglichkeit verbunden Tiere zu beobachten und zu jagen. Die Inseltiere werden von uns nicht gejagt, sondern nur gestreichelt.
Ein gekiester Weg führt an Kuhweiden vorbei zum kleinen Aussichtsturm. Die letzten Kilometer der Küste entlang bis zum Hafen schaffen wir mit Leichtigkeit, ungeachtet der Tatsache, dass die Sonne unbarmherzig vom Himmel brennt. Oder ist die Belohnung ausschlaggebend, weil ich jedem ein Eis spendiere?
Auf der Safari haben wir keine wilden Kaninchen gesehen. Wahrscheinlich bleiben sie bei dem heissen Wetter lieber in ihren kühlen Höhlen. Ist ja verständlich!