Eigentlich hätten wir mit dem Fahrrad zur sechs Kilometer entfernten Stadt Nordborg fahren können. Wir ersparen uns den Aufwand die Fahrräder vom Ständer wegzupacken. Stattdessen bringt uns der gelbe Bus bequem zur Stadt. Das Benutzen des Buses ist gratis.
In der Stadt ist kaum Geschäftigkeit vorhanden. Vor dem Brockenhaus 1000Ting grillieren zwei Männer Bratwürste und warten auf die ersten Abnehmer. Felix und ich kramen in den gebrauchten Gegenständen der Brockenstube. Duftkerzen und eine Lampe, die genau in den Motorraum unseres Bootes passt, werden gekauft.
Die Einkaufsstrasse ist bescheiden. Der bewölkte Himmel verleiht ihr zudem eine Düsterheit. Kleidergeschäfte dominieren wie gehabt.
Besichtigen können wir das Schloss auf der Anhöhe nicht, weil ein Internat untergebracht ist. Aber ein Augenschein in den Hof gelingt uns. Eine Bühne, Tische und Stühle wurden für eine Feier aufgestellt. Eltern strömen herbei. Die Internatsschüler stehen in Gruppen beieinander oder sitzen bereits auf den Stühlen.
Das Schloss Nordborg aus 1150 war ursprünglich eine Burg. Für die Verteidigung der Insel Als kam später Sønderborg (Südburg) dazu. Das Schloss Nordborg wurde verschenkt, vererbt, umkämpft und zerstört. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen ging es an verschiedene Ländereien über. 1688 errichtete der damalige Besitzer auf den Ruinen das ländliche Barockschloss. Nach dem 1. Weltkrieg gelangte das Schloss wieder ins dänische Hoheitsgebiet.
Ernüchtert von der Stadt kehren wir mit dem Bus zum Hafen zurück. Der Hafenmeister zündet um 18.00 einen Grill an. Auch wir benutzen ihn. Die Sonne, sie hat sich den Tag durch nur spärlich gezeigt, verwöhnt uns am Abend. Im Norden dauert die Abendzeit bis ungefähr um 23 Uhr. Nachher beginnt es einzudunkeln.