Keine Stadtbesichtigung und Museumsbesuch sind heute geplant, nein, sondern eine kleine Wanderung der Ostseeküste entlang zum Leuchtturm Pelzerhaken. Beim Vorbeifahren mit dem Boot konnten wir ihn kaum erkennen.
Das Wetter ist ein Mix aus Sonnenschein, dunklen und weissen Wolken und Windböen, wie ein Kräftemessen zwischen dem Sommer und Herbst. Wir ziehen unsere Jacken und Pullis aus und an.
Wir starten vom Bootshafen Neustadt aus. Nach zwei Kilometer auf dem gemeinsamen Weg für Fahrräder und Fussgänger, was für uns mit den Hunden an der Leine nicht komfortabel ist, müssen die Fahrradfahrer abbiegen. Das bedeutet für sie weg von der Küste. Unübersehbare Tafeln weisen darauf hin. Ein sandiger und schmaler Weg beginnt, ideal für die Hunde, um sie von der Leine zu lassen. Oh Schreck! Es klingelt hinter und vor uns. Trotz Beanstandung, dass dies ein Fussgängerweg ist, wird nicht abgestiegen. So lässtig!
Die Salzwiesen und Dünen sind fast nahtlos bis zum Dorf Pelzerhaken Campingplätzen, Seniorenresidenzen und Ferienresorts zum Opfer gefallen. Nach 5,5 Kilometer erreichen wir die neue Seepromenade von Pelzerhaken und essen eine Kleinigkeit in einem Restaurant.
Nach einem kurzen Wegstück erblicken wir den 19 Meter hohen und bewohnten Leuchtturm aus roten Backsteinen, umgeben von Laubbäumen und eingezäunt. Er sendet sein Licht seit 1843 über die Lübecker Bucht. Der Neustädter Ostseehafen gehörte bis 1864 dem Königreich Dänemark. Der Leuchtturmwärter fungierte auch als Zöllner. Ab 2000 ist das Leuchtfeuer automatisiert und wird von der Verkehrszentrale in Travemünde fernüberwacht.
Schnell wechselndes Wetter in fünf Minuten.
Zügig treten wir den Rückweg an und weichen dabei den unbelehrbaren Radfahrer aus. Auf dem Boot ruhen wir uns bei einer Tasse Nespresso aus.
Die Vergangenheit der Weltkriege an der Ostsee holt uns immer wieder ein. Auf unserer Wanderung sind wir an einem Kriegerdenkmal vorbeigekommen. Es erinnert an die Tragödie des Schiffs Cap Arcona vom 3.Mai 1945. Felix wird darüber schreiben.
