Nebst der Weltlichkeit an der Fußgängerzone von Flensburg, finden wir Orte der Stille und der Spiritualität.
An der Norderstrasse treten wir ein in die St. Marien Kirche der Katholiken. Mit der Stadtgründung im Jahr 1248 begann der Bau. 160 Jahre später genügte ihre Schlichtheit nicht mehr. Sie wurde nach dem Vorbild der St. Nikolai spätgotisch erweitert. St. Marien ist reich ausgestattet. Hoch oben im Kirchenschiff hängt ein Votivschiff. Sein Bug ist zum Altar gerichtet.
Warum hängen Votivschiffe in Kirchen?
Die Votivschiffe wurden den katholischen Kirchen von Kapitänen und Schiffseignern gestiftet, wenn sie dank Gottes Hilfe aus Seenot überlebten oder um mit Gottes Segen zu segeln. Beinahe in allen Kirchen der europäischen Küstenländern hängen sie, besonders häufig in Skandinavien. In evangelischen Gotteshäusern dienten die Schiffsmodelle vor allem zu repräsentativen Zwecken.
Votiv = Votum und bedeutet Gelübde
Die Heiliggeistkirche an der Grossen Strasse stammt aus dem Jahr 1386 und wurde für das Heiliggeistspital errichtet. Nach der Reformation und bis heute finden hier dänischsprachige Gottesdienste statt. Zwei Votivschiffen hängen im schlichten Gottesraum.
Zuletzt besuchen wir die St. Nikolai Kirche, die grösste in Flensburg und benannt nach dem Heiligen Nikolaus. Er ist der Schutzpatron der Seefahrt. Die dreischiffige Kirche mit den kräftigen Rundpfeilern wurde zwischen 1390 und 1480 in zwei Etappen gebaut. Ihr Prunkstück ist die Orgel aus der Barockzeit.