Wo sollen wir mit dem Kennenlernen, der ehemaligen blühenden Handelsstadt Flensburg, starten? Zuerst durch die Fußgängerzone Norderstrasse – Grosse Strasse – Holm schlendern oder ein Museum besuchen? Wir entscheiden uns für den Museumsberg. Er ist nach schweizerischem Begriff kein Berg, sondern ein bewaldeter Hügel. Immerhin ist eine lange Treppe hochzusteigen.

Die beiden herrschaftlichen Bauten beherbergen über je drei Stockwerke naturwissenschaftliche Ausstellungen, Sammlung von kunstvollen Möbeln und Originalbauernstuben, Kunstwerke, Geschichte der Stadt und eine Sonderausstellung 100 Jahre Grenzgeschichten. Zusammengefasst: Sie bieten einen umfangreichen Einblick in die Kunst und Kulturgeschichte des Landesteils Schleswig.

Museen Heinrich-Sauermann und Hans-Christiansen-Haus und dessen Treppenhaus 

Um alles einzuverleiben, würde Tage dauern. Wir picken jeweils bei monumentalen Museen heraus, was uns am meisten interessiert.

Ein paar Einblicke in die Museen:

Die farbenprächtigen Aquarelle des gebürtigen Flensburger Expressionisten Emil Nolde fallen auf. Seine Biografie ist auf Tafeln nachzulesen. Hier vier Auszüge:  Er zeichnete Postkarten für Bergwanderer. Sie stießen auf eine große Zustimmung. Umgehend ließ er 100’000 Stück drucken, die innert 10 Tagen ausverkauft waren. Der Erfolg ermöglichte ihm ein Leben als freier Maler. Im zweiten Weltkrieg wurden 1025 seiner Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt. Im Alter von 81 Jahren heiratete er die 26-jährige Jolanthe Erdman, Tochter des befreundeten Komponisten E. Erdmann. 8 Jahre später starb Nolde in Seebüll.

Eine geschlossene Skulptur ziert die Vortragshalle. Kleine Fenster sind angebracht. Was verbirgt sich dahinter? Wir gucken hinein. Der Künstler hat sein Zuhause und Hausrat auf engstem Raum aus Holz dargestellt. Wegen Corona dürfen wir das Kunstwerk nicht betreten.

Möbel und Bauernstuben

Die Sonderausstellung 100 Jahre Grenzgeschichten ist im Zeichen der 100-jährigen Grenzbeziehung zwischen Dänemark und Deutschland aufgebaut. Sie wirft die Frage auf, was bedeutet die Staatsgrenze. An Stationen können die Landsleute ihre Ansichten und Meinungen aufschreiben oder zeichnen.