Kaum habe ich am Morgen die Augenaufgeschlagen verlautet Felix: „Anstatt im Boot rumzusitzen und auf besseres Wetter zu warten, könnten wir die Insel Schiermonnikoog mit der Fähre besuchen.“ Eine glänzende Idee ist dies. Die Insel kennen wir noch nicht. Für mich heisst das, schnell in die Kleider und die Hunde ausführen. In der Eile essen wir Butterbrote und packen die Rucksäcke, damit wir um 8.50 für den Aufbruch zum Fährplatz bereit sind.
Die Fähre sticht um 9.30 ins Wattenmeer. Auf dem Oberdeck beobachten wir die Wellen. Sie überschlagen sich. Kein Boot ist unterwegs. Ein Regenschauer treibt uns ins Unterdeck, dabei werden wir klatschnass. Nach 45 Minuten erreicht die Fähre die Insel Schiermonnikoog. Ein blauer Elektrobus bringt uns zum Inseldorf.
Schiermonnikoog ist die östlichste und kleinste der zur Friesland gehörenden westfriesischen Inseln. Sie ist 4 Kilometer breit und 20 Kilometer lang. Der Inselname geht zurück auf die ersten Bewohner: Den Zisterzienser-Mönchen (monnik) mit ihren grauen (schieren) Kutten gehörte die Insel (oog). Seit 1988 hat die Insel den Status eines Nationalparks. Jährlich lockt sie gegen 300’000 Urlauber an. Autos werden nur mit Genehmigung zugelassen.
Wir wandern auf den angelegten Wegen durch die Dünen und Salzwiesen und gelangen zu den Leuchttürmen. Der weisse Leuchtturm im Süden, erbaut 1854, ist seit 1911 nicht mehr in Betrieb. Er wird heute für die Antennen des Telefonverkehrs benutzt. Der nördliche rote Leuchtturm ist im Einsatz für die Sicherheit des Seeverkehrs.
Im Strandrestaurant zur Nordsee hingewandt warten wir einen Regenschauer ab und bestellen das Mittagessen. Beim Rückweg zum Dorf haben wir Einblick in einen grossflächigen Zeltplatz.
Im einzigen und denkmalgeschützten Dorf der Insel gönnen wir uns Kaffee und Eis. Das Dorf entstand 1760, nachdem eine frühere Ansiedlung durch das Vordringen des Meeres ausgelöscht worden war. Ein Tor aus Walkieferknochen erinnert an die Zeit des Walfangs.
Mit der 16.30 Fähre kehren wir mit unzähligen Besuchern nach Lauwersoog zurück. Der Aufenthalt in der Natur hat uns ausgezeichnet gefallen, trotz der Windböen. Meine Kamera beim Fotografieren still zu halten ist unmöglich gewesen.