Im VVV (Touristeninformation) drückt mir ein Angestellter den Flyer über Giebelsteine von Monnickendam in die Hand. Eine Tour ist abgebildet, die zu den schönsten Giebelsteinen führt. Nach dem Mittagessen auf dem Boot kehre ich nochmals mit meiner Kameraausrüstung ins Städtchen. Felix bleibt bei den Hunden und liest die Thurgauer Tageszeitung online.

Mit dem Plan in der Hand durchschreite ich Gasse um Gasse, lichte die Giebelsteine ab und lese ihre Geschichte dazu.
Nebenbei erfahre ich einiges über die Stadt und ihre Bewohner.
Hier ein Ausschnitt:

Stadtwappen

Am Glockenturm des Museums ist der Stein eines Franziskaner Mönch, flankiert von zwei Greifen angebracht. Ein Greif ist ein Fabelwesen aus der Mythologie, halb Löwe und halb Adler als Symbol für das Weltliche und das Göttliche. Der Giebelstein ist das Stadtwappen aus ca 1500.

 

 

Gezeiten

Das Schild der Gezeiten(2014) haben die Bewohner selber gemeisselt. Der Name im Stein weist auf die Namen der Eheleute hin.

 

 

 

 

Versteck

 

Hier wohnte der Gemüsehändler Hordijk mit seiner Frau. Sie versteckten während des Weltkrieges fünf jüdische Einwohner. Den Krieg und die Verfolgung überlebten die Juden.

 

 

Der Künstler Herman van Elteren, der in Monnickendam wohnt und arbeitet, hat einige Giebelsteine entworfen und angefertigt. Manchmal hat man Glück einen Blick in seine Werkstatt zu werfen – ich leider nicht. Die Türe ist zu.

Goldene Hand

Sie ist eine biblische Vorstellung aus Jesaja 49:16 «Dein Name ist verewigt in meiner Hand»

 

 

 

 

Der Schutzengel (2005)

 

Er schützt liebevoll das Haus vor Katastrophen.

 

 

 

 

Sanduhr (2006)

 

An der Wohnung eines Uhrmachers zu sehen. Er restauriert alte Uhren.

 

 

 

Pieter Florisse Bloom (2010)

 

Er wurde in Monnickendam (1641) zum Kapitän der Expeditionsflotte ernannt.

 

 

 

 

 

Nenora (2005)

In der Nieuwe Steeg, der auch Judengasse genannt wird, ist der Stein Menora an einer Hauswand angebracht. Jedes Jahr findet ein Gedenktag statt an den Abtransport der  Monnickendammer Juden im zweiten Weltkrieg.

Zwei Äste vom siebenarmigen Leuchter sind abgebrochen. Sie symbolisieren die Ermordung der Juden.

 

 

 

Die Giebelsteine-Tour hat mir grossen Spass bereitet!