Ins Goldene Zeitalter (17.Jh.) von Westfriesland tauchen wir heute, am Pfingstmontag ein. Im Proostenhuis, welches wir auf unserem Rundgang am Sonntag gesehen haben, ist das Westfriesische Museum eingerichtet. Das Proostenhuis mit seiner Renaissancefassade verströmt Macht und Reichtum.

Drinnen spüren wir die Stimmung des Goldenen Zeitalters. In den prachtvollen Räumen mit Malerei, Porzellan, Glas- und Silberarbeiten und den exotischen Gegenständen, welche die Besatzung der Ostindien-Kompanie von weiten Reisen mitgebracht hatten, geraten wir ins Staunen – wirklich alles von Feinstem ist zu sehen.

Im Ratsaal ist das gesamte Mobiliar (400 Jahre alt) von den Abgeordneten vorhanden, die die Städte Alkmaar, Edam, Hoorn, Enkhuizen, Medemblik, Monnickendam und Purmerend vertraten. Damit sie auch bequem sassen, erhielt jeder ein Kissen mit seinem Namen versehen.

Niederlande war eine der stärksten Seemächte der Welt und die führende Handelsnation. Dies brachte Wohlstand und Reichtum. Hoorn, das Hauptquartier der Ostindien-Kompanie profitierte insbesondere davon.

Nach dem Besuch des westfriesischen Museums wissen wir, warum der Seefahrer Coen eine 3D-Brille trägt. Mit der allerneusten VR-Brille kann der Besucher seit Mai 2019  einen Film über die Stadt Batavia und ihr Bewohner erleben, als wäre er selbst  mitten drin. Batavia war von 1619 bis 1799 das Hauptquartier der VOC  (Vereinigte Ostindische Companie) in Indonesien. Aus ihr entstand die heutige Weltstadt Jakarta mit mehr als 10 Millionen Menschen. Coen wurde kurzerhand zum Werbeträger für den neuen Film verdonnert. Vor lauter neuen Eindrücken haben wir den Film verpasst. Die Frau an der Kasse hat uns nicht darauf hingewiesen. Einen Filmsaal haben wir auch nicht gesehen.

 

In diesem Jahr wirbt die Stadt Hoorn ganz im Zeichen des Golden Zeitalters und 400 Jahre Stadt Batavia mit diversen Veranstaltungen.

 

 

 

 

 

 

Seefahrer Tasman
Nebst den Seefahrern Schouten und Coen war Abel Janszoon Tasman (1603 – 1659) auch in Hoorn geboren. Er entdeckte Neuseeland und Tasmanien. Ein Hafen in Delfzijl ist nach ihm benannt. Dort waren wir im Jahr 2016.

Segler Halve Maen
Von unserem Boot aus sehen wir den vertäuten niederländischen Segler, Halve Maen, aus dem 17. Jahrhundert. Er ist eine Rekonstruktion des Schiffes, mit dem der Seefahrer Henry Hudson 1609 für VOC eine neue Durchfahrt nach Indien ausfindig machen wollte. Die Reise ging über die Weltmeere. Sie endete schliesslich vor der Küste Javas und versank. Die nachgebaute Halve Maen ruht nicht nur im Hafen, sondern sticht ab und zu unter vollen Segeln ins IJsselmeer.