Hier, bei der Schleuse Lanaye, am Grenzverlauf Niederlande – Belgien und dem nahen Deutschland verläuft die Maas oder französisch  Meuse  (870 Km) direkt in nördlicher Richtung bevor sie dann westlich bei Rotterdam in die Nordsee mündet.

An diesem Ort wurde 1939 als künstliche Wasserstrasse der Albertkanal  (130 Km) erbaut, welcher bei Antwerpen über die Westerschelde in die Nordsee fliesst. Für den Bau dieses neuen Wasserweges wurde der St. Pietersberg mit einem 65m tiefen Ausschnitt in zwei Teile getrennt.

 

links der neue Albertkanal

rechts die Maas

Bild aus dem Jahr 1940

 

 

 

 

Durch diese beiden bedeutenden Wasserstrassen befinden wir uns an einem strategisch besonderen und geschichtsträchtigen Ort, welchem im

2. Weltkrieg eine wichtige Rolle zukam.

In Verbindung mit dem Bau des Albertkanals wurde auf der Südseite des Kanals das gigantische Fort Eben-Emael  gebaut und ebenfalls 1939 fertig gestellt. Es galt als das grösste je gebaute Fort, war vollständig unter Boden (bis zu 55m) und erstreckte sich über eine Distanz von 450m. Durch seine Lage und Bewaffnung galt die nördlichste belgische Festung als uneinnehmbar. Vollbesatzung bei Kampfhandlungen = 1200 Mann.

Die strategische Aufgabe war es, einem eventuellen Angreifer aus dem Osten Widerstand entgegen zu setzen, bis der Beistand der Allierten wirken konnte.

 

Am 10. Mai 1940 gelang es jedoch den deutschen Streitkräften im Rahmen des Westfeldzuges durch eine neuartige Technik mittels geräuschlosen Lastenseglern Fallschirmpioniere ausgerüstet mit neu entwickelten und brutal in die Tiefe wirkenden Hohlladungen auf dem Dach des Sperrforts abzusetzen.

Der Angriff kam für die Besatzung der Anlage völlig überraschend und entsprechend war die Mannschaft nicht gefechtsbereit – teilweise waren die Werke nicht besetzt, hatten keine Munition oder die Munitionsaufzüge funktionierten nicht oder Zünder fehlten……
Nach wenigen Stunden war die Anlage in deutscher Hand.

 

Seit 1999 ist die Festung ein Museum und öffnet die Tore nur 1x / Monat am Sonntag. Deshalb war eine Besichtigung für mich nicht möglich – schade!

Für Interessierte, welche noch mehr wissen wollen, empfehle ich die Website: Schlacht von Fort Eben-Emael.

Text / Felix