Am liebsten wurde ich einen Tag länger in Hattem bleiben,
mich in die Sitzecke mit den Kissen verkriechen
und  ein spannendes Buch lesen.

 

 

 

Kein Regen fällt  mehr. Der Himmel ist blau und mit weissen Wolken überzogen. Aber ein böenartiger Wind bläst. Das IJsselmeer zu durchqueren, um nach Lemmer zu gelangen, wird aus dem Tagesplan gestrichen. Bei der jetzigen Windstärke ist es zu unruhig. Über die Nacht wird der Wind abflauen laut der Wetterprognose.

Felix will weiterziehen. Er möchte einen anderen Hafen kennenzulernen. Also gut, ich gebe nach. Zum letzten Mal fahren wir auf der IJssel und passieren dabei Kampen.

Einen kurzen Einblick von der Hansestadt erhaschen wir vom Wasser aus. Zuerst erscheint backbord ein mächtiges Stadttor. Die weisse Hebe-Stadsbrug mit den goldigen Rädern fällt auf. Am Kai liegen einige grosse Rahsegler, die von hier aus zu Kreuzfahrten in die Nord- und Ostsee auslaufen.

Mich friert es im obren Steuerstand. Um mich aufwärmen, begebe ich mich unter Deck. Heute wird Felix am Steuer nicht abgelöst. Dafür werde ich die Hunde ausführen nach unserer Ankunft, was  eigentlich seine Aufgabe wäre.

Wir erreichen die IJsselmündug Keteldiep und fahren ein Stück weiter zum Ketelhaven. Bei heftigem Seitenwind ist das Anlegen am langen Gästesteg kein einfaches Unterfangen. Die Matrosin muss schleunigst die Leinen um die Stegklampen legen, festhalten anziehen und sie an Felix auf dem Boot übergeben.

Irgendwie kann ich mich an den Hafen und an die Umgebung erinnern. Ich spaziere mit den Hunden zum Bungalowpark Ketelhaven, der mitten in einen Wald gebaut wurde. Jetzt bin ich mir sicher, da war ich mit ihnen schon einmal auf einem Rundgang durch das schattenbeworfene Einfamilienhaus-Dorf und habe neugierig in die Fenster geguckt.

Zurück auf dem Boot öffne ich unseren Blog und schreibe ins Suchfenster Ketelmeer. Schwups die Bestätigung erscheint.

Am 20. September 2016 lag De Swel am Gästesteg.

Von wegen, einen anderen Hafen kennenlernen!!!