Über die Nacht regnete es. Die Luft kühlte ab. Bei Regenfall und Wind wird das Boot immer unansehnlich. Nach einem Schleusengang verschmutzen sich die Fender und Bootswände. Für die Reinigung aussen und innen wenden wir allgemein einiges an Zeit auf.
Durch unsere Putzerei sieht unsere Boot jetzt manierlich aus. Fragt sich nur wie lange. Um 10.45 lösen wir die Leinen. 60 km und fünf Schleusen mit Hub von 4 – 5 m und mit Schwimmpoller ausgerüstet, haben wir vor uns. Bei der Stadt Bouchain verlassen wir den Canal de la Deûle und lenken in die Escaut Canalisé (Schelde) ein.
Kleinere und ältere Binnenschiffe verkehren auf der Schelde.
Immer wieder kommen wir an ausgemusterten Lastkähnen vorbei. Warum werden die nicht verschrottet?
Nach 7,5 Std. auf dem Kanal erreichen wir unser Ziel, die Stadt Valenciennes mit ihrem neuen Hafen. Port de plaisance de Valenciennes präsentiert sich als Juwel unter den Letzten, die wir angesteuert hatten. Eine junge, rührige Französin weist uns den Platz zu. Sie schwatzt munter drauf los in ihrer Muttersprache und in Englisch. Wir haben Glück, dass sie überhaupt noch anwesend ist. Um 18.30 sind die Hafenverantwortlichen meistens schon im Feierabend.
Valenciennes ist die letzte französische Stadt, die wir mit MY De Swel besuchen. Südlicher können wir nicht weiterreisen, die Durchfahrtshöhen der festen Brücken sind für unser stattliches Boot zu niedrig.