Im Jahre 1882 wurde mit dem Bau des Canal du Centre begonnen, um die Maas mit der Schelde zu verbinden. Vom Ort Houdeng-Goegnies bis nach Thieu gleicht der Kanal einen Niveauunterschied von 66,196 m auf sieben Kilometer aus, was von vier hydraulischen Schiffshebewerken erledigt wird. Die Bauarbeiten des Canal du Centre wurden im August 1917 abgeschlossen und der Schifffahrt freigegeben.
Die vier hydraulischen Schiffshebewerke, die einzigen noch in Betrieb befindlichen der Welt, wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Ein Hebewerk überwindet jeweils einen Höhenunterschied von etwa 17 Metern, angetrieben von einer einzigen Energiequelle: Wasser!
Das Prinzip einfach erklärt: Der Wasserstand im oberen Trog wird erhöht, somit wird er schwerer als der unter. Der leichter Trog hebt sich in die Höhe und der obere senkt sich. Externe Hydraulikpumpen dienen nur zum Ausgleich von Wasserverlusten durch Lecks, zum Betrieb von Nebenaggregaten wie Torantrieben, und zum Notbetrieb.
Der Canal du Centre wir vom Charleroi-Brüssel-Kanal mit Wasser versorgt, der wiederum selbst mit dem in Charleroi gepumpten Wasser der Sambre versorgt wird. Das Oberwasser des Kanals liegt am Ursprungsort 121,15 Meter über dem Meeresspiegel. An dieser Stelle befindet sich die höchste schiffbare Kanalstrecke Belgiens.
Der Canal du Centre historique wird von Ausflugsschiffen und Freizeitbooten benutzt. Wir ziehen es vor, ihn auf dem asphaltierten Weg mit dem Fahrrad zu erkunden anstatt mit unserem Boot.
Zu jedem Hebewerk und zu jeder Klapp- oder Drehbrücke gehört immer im gleichen Baustil ein rotes Backstein-Wärterhaus.
Auf dem sieben Kilometer langen Kanalweg haben wir Wissenswertes erfahren, mithilfe von Hinweistafeln. Uns hat der Ausflug gefallen.