Bei der Grobplanung unserer Reise 2018 nach Belgien und die nördlichste Gegend Frankreichs (Departement Nord) war für mich der Besuch der geschichtsträchtigen Stadt an der Nordsee ein absolutes Muss. Die wunderschönen Sandstrände kennen jedoch eine ganz andere Geschichte. Als Hafenstadt unmittelbar an der Grenze zu Belgien war Dünkirchen schon bereits im 16. Jahrhundert befestigt.

Im 2. Weltkrieg (Mai-Juni 1940) fand hier während des Westfeldzugs die Schlacht von Dünkirchen statt. Hitler baute während den Kriegsjahren den sog. Atlantikwall, welcher sich mit teilweise gigantischen Festungsanlagen und Forts von Norwegen bis Spanien erstreckte.

Dünkirchen war der letzte Evakuierungshafen der Alliierten (Engländer), welche mit den Franzosen zusammen die Stadt noch so lange halten und verteidigen konnten, bis es gelang zu flüchten. Während der Operation Dynamo, nach dem Plan von Premierminister Sir Winston Churchill wurden innert 5 Tagen 340’000 Soldaten aus der eingekesselten Stadt auf dem Wasserweg nach Dover (GB) und andere Städte evakuiert und in Sicherheit gebracht.

 

 

 

 

 

 

Da die Hafenanlagen vom Feind völlig zerbombt waren, musste die ganze Aktion über den seichten Sandstrand erfolgen. Dafür wurden neben Kriegsschiffen sämtliche noch verfügbaren Mittel verwendet, wie auch Privatjachten, Ausflugsschiffe, Ruderboote etc.

Allerdings mussten die Geflüchteten ihr gesamtes Armeematerial zurück lassen. Einige Zahlen: 65’000 Transportfahrzeuge / 20’000 Motorräder / 2’400 Geschütze 445 Panzer / 68’000 Tonnen Munition aller Kaliber / 147’000 Tonnen Treibstoff sowie fast 380’000 Tonnen Verpflegung

 

Diese immense Kriegsbeute kam den Deutschen sehr willkommen und wurde für den Ausbau und Rüstung der eigenen Armee weiter verwendet.

 

 

 

 

 

 

Der Museumsbesuch am Originalschauplatz in den Kasematten unter dem Decknamen Operation Dynamo sowie im entfernten etwas zurückversetzten riesig angelegten  Fort des Dunes  erzählten uns von der blutigen Vergangenheit.

 

 

 

 

 

 

 

Die Spuren sind noch überall in der ganzen Region präsent und viele Soldatenfriedhöfe und Denkmäler gedenken der Gefallenen.

Text Felix