Kurz vor 10.00 klopft eine Französin in Arbeitsbekleidung ans Boot. Sie bittet Felix ihr  ins Brückenhäuschen zu folgen. Die Daten von Boot und Eigner werden aufgenommen und per Fax in die Zentrale übermittelt.

 

Das belgisches Boot, unser Glücksbringer, gesellt sich zu uns.

Zusammen fahren wir auf  dem 12 km langen Canal de Furnes in die Stadt Dunkerque an der Nordsee. Das belgische Paar verlässt uns. Sie reisen nach Paris.

 

 

 

Wir fahren in verschiedenen Kanals, unter den verrosteten Eisenbahnbrücken durch und in die Écluse de dares 1. Felix meldet uns an über Funkkanal 73. An einer Kette mit Kabelroller zieht Felix das Selbstbedienungsgerät herunter. Der Knopf wird gedrückt. Die Schleusentore schliessen. Ungefähr vier Meter werden wir nach oben befördert. Die Tore öffnen sich und wir gelangen ins weite Bassins Dars 1.

Wieder eine bewegliche Bücke, die uns den Weg versperrt.  Auf unsere mehrmaligen Anmeldungen  über Funk reagiert niemand. An der Quaimauer legen wir provisorisch an. Felix schreitet zur Marina. Das grosse Büro ist geschlossen. Auf einem der unzähligen Aushänge entnimmt er, dass die Brücken nur zu Festzeiten geöffnet werden. In unserem Fall um 16.30 Uhr – also zwei Stunden warten.

Aus heiterem Himmel ertönt eine Sirene. Ich erschrecke. Was ist passiert? Die Autofahrer werden auf diese Art in Frankreich aufmerksam gemacht, dass die Schranken für die Sperrung der Strasse gleich gesenkt werden. Die rote Pont de l’Université bewegt sich nach oben. Das Ausflugsschiff Texel  erscheint um die Ecke. Sofort löse ich die Leinen. In Windeseile steuert Felix in den Port de plaisance Bassin de la Marine Dunkerque, bevor die Brücke schliesst. Ein Platz am vordersten Steg ist frei. Wir legen an.

MY De Swel  im Handelshafen von Dunkerque (Dünkirchen)!

Das nächste Problem wartet bereits auf uns. Wie kommen wir in den Marine-Hafen hinein, wenn wir ihn zu Fuss verlassen?  Felix wählt die Telefonnummer, welche beim Büro angegeben ist. Niemand meldet sich. Zufälligerweise trifft ein Hafenmitarbeiter mit seinem Auto ein.

 

 

 

 

 

 

 

Eingang zum Marine-Hafen                                                         verwaistes Büro

Unser Bootsnachbar erklärt ihm die missliche Situation. Der Mitarbeiter überlässt uns grosszügigerweise seinen elektronischen Türöffner.

Eine erfrischende Dusche  und ein feines Abendessen, dabei den Sonnenuntergang beobachten, lassen uns die Unannehmlichkeiten des heutigen Tages vergessen.

 

Auf dem Weg nach Dunkerque gesehen