Dem quirligen Stadtleben kehren wir den Rücken. Wir verlassen den Sixhafen und fahren im Nordseekanal westlich weiter. Er führt direkt zur Nordsee. Gigantische Kreuzfahrt- und Berufsschiffe verkehren auf ihm. Wir biegen in die Saane, die durch die Stadt Haarlem fliesst.
Für die Durchfahrt der Stadt Haarlem berappen wir EUR 18.85. Sowas erlebten wir bisher nicht. In der Schutsluis machen wir das Boot fest. Felix begibt sich zum Schleusenwärter und bezahlt 3.50. Bei der Prinsenbrug legen wir nochmals an. Felix steig zum Havenkantor hoch. Die Dame hinter dem Schalter verlangt EUR 15.35.
Nach neun bewegliche Brücken, für die wir alle bezahlt haben, biegen wir ab in den kleinen See Molenplas. Er liegt an der Peripherie von Haarlem. Ein hübscher Fleck auf Erden, der zum Verweilen einlädt.
Am Steg vor dem Restaurant Molenpas legen wir hinter vier Booten an. Das vor uns ist abgewrackt. In der Küche stapelt sich Geschirr mit Essenresten. Innen sieht es nach einer Baustelle aus. Auf dem Bug warten ein ausgedienter Fernseher und ein alter Kühlschrank auf ihre Entsorgung. Zwei Männer mit Hund hausen auf dem Boot. Tagsüber sind sie weg, vermutlich am Arbeiten. Am Abend reist eine Frau mit Rollkoffer an. Ich würde es keine Minute lang im Schmutz und Unordnung aushalten.
Nach unserem Leitsatz, die Reise 2018 gemächlich anzugehen, bleiben wir ein paar Tage. Wir lesen, schreiben, jassen, stricken, Foto sortieren, fernsehen … und was immer zur Tagesordnung gehört: Hunde ausführen. Sie dürfen sich frei im angrenzenden Park austoben, was amtlich erlaubt ist.