Kanalseitig am Aussensteg vom YH Hannover legen wir an. Der Hafen selber ist nichts Besonderes.  MY De Swel muss mit Fendern und Leinen aussergewöhnlich gut abgesichert werden.  Durch jeden Schwall, der die durchfahrenden Lastschiffe verursachen, schaukelt  sie hin und her und an den Steg gedrückt.

Pfingsten

Am Pfingstmorgen ist der Himmel verhangen und es regnet leicht. Per Bus und U-Bahn begeben wir uns um 10.30 auf den Weg zu den Herrenhäuser Gärten.

Zuerst besuchen wir den Berggarten. Er ist in natürlicher Art angelegt und in verschiedenen Themen aufgeteilt. Pfingstrosen blühen um die Wette. Der Himmel wird klarer. Die Sonne schiebt sich durch die Wolken – pünktlich für meine ersten Fotos.

Nach dem Mittagessen im Restaurant Schlossküche (lust-)wandeln wir durch die Herrenhäuser Gärten. Sie gelten als Hannovers berühmteste Sehenswürdigkeit. Seit über 300 Jahren repräsentieren sie das Hofleben von einst. 2015 wurden sie mit dem Europäischen Gartenpreis ausgezeichnet.

Das zerstörte Schloss Herrenhausen wurde am Originalplatz wiederaufgebaut. Einzig die grosse Kaskade von 1676 ist im Originalzustand erhalten geblieben. Die vier Wasserschleier mit 24 Stufen sind mit Muscheln, Tropfsteinen und Plastiken verziert, wie es damals üblich war. Griechische Götter bewachen die geometrisch angelegten Barockgärten.

Herrenhausen ist ein Ort zum Verweilen und Pfingsten zu geniessen.

Pfingstmontag

Im Bus 138 lösen wir eine Gruppenfahrkarte für 10 Euro, die auch für die U-Bahn gültig ist. In der Innenstadt ist es ziemlich ruhig, denn die Läden und einige Restaurants sind aufgrund Pfingstmontag geschlossen.

Wir folgen dem roten Faden von Hannover. Sie ist eine aufgemalte rote Linie und führt uns zu den architektonischen und historischen Sehenswürdigkeiten. Wir sind immer wieder beeindruckt über den Aufbau, der im 2. Weltkrieg zerstörten Städten. Hannover traf es besonders. Am 8. Oktober 1943 und 10 Tagen später erlebte Hannover die schwersten Angriffe der Alliierten.

Nachdenklich stimmt uns das Holocaust – Mahnmal. Es erinnert seit 1994 an das Schicksal von jüdischen Männern, Frauen und Kindern, die 1933 bis 1945 gewaltsam starben. 1’930 Namen sind bisher eingraviert worden.