3. Juni – 16. Juni

Nach 800 Kilometer Autofahrt, ohne Stress und Unfall erreichen wir Mitte Nachmittag die Werft Worseck in Hennigsdorf, nordwestlich von Berlin. Vor einigen Wochen legte Felix mit dem Chef der Werft das Datum und die Zeit unserer Ankunft fest. Und was sehen wir? Fleissige Werftarbeiter, die innen und aussen unseres Bootes beschäftigt sind. Sie informieren, dass sich sicher noch zwei Stunden benötigen. Das ist ärgerlich. 

Um nicht untätig rumzustehen, kaufen wir Lebensmittel ein. Bei leichtem Regen bepacken wir das Boot gegen den Abend hin. Drei Tage bleiben wir in der Werft, bis alles in Ordnung ist.

 Im Oder-Havel-Kanal steuern wir den Schlosshafen von Oranienburg an. Die Bootsreise 2024 ist eröffnet.

Im Schlosshafen ist die WLAN-Verbindung vortrefflich. Das GPS der neuen Bootsnavigation von Stentec muss noch vom Support installiert werden. Es klappt vortrefflich. So, jetzt ist definitiv alles bereit für eine sorglose Reise 2024. Doch plötzlich funktioniert die Kühlbox nicht mehr richtig. Sie kühlt weit unter dem Gefrierpunkt. Felix ruft verschiedene Händler in der Umgebung an für eine Reparatur. Er ist nicht erfolgreich und bestellt eine Neue. Wir bleiben drei Tage in Templin. Ich befasse mich mit der Geschichte der Bernauer Strasse, die durch die Stadt führt. Felix besucht die Gedenkstätte und das Museum des Konzentrationslagers Sachsenhausen.

Die Kühlbox ist bei der Werft Worseck noch nicht eingetroffen. Wir fahren ein paar Kilometer auf dem Oder-Havel-Kanal zurück bis zum Hafen Havelbaude Birkenweder. Das Wetter bringt stürmischen Wind und Regen. Nach zwei Tagen Aufenthalt holen wir die neue Box in der Werft Worseck ab. Die Alte wird ins Auto verladen und die Neue ins Boot geholt.

Auf dem Oder-Havel-Kanal geht es weiter nach Liebenwalde. Die Steganlage vor der blauen Klappbrücke ist in einem jämmerlichen Zustand. Hier anlegen? Lieber nicht.

Der Stadthafen ist auf der Karte und in der Navigation falsch positioniert. Er befindet sich nach der Brücke. Bis die Brücke geöffnet wird, warten wir zwei Stunden.

Der Nachmittag ist vorgerückt. Wir holen uns Pizzas in der Pizzeria und sehen uns das Städtchen an.

Wir verlassen den Oder-Havel-Kanal und fahren auf der Havel weiter bis zum Alten Hafen am Ziegeleipark Mildenberg.


In die Geschichte der Ziegeleien vertieften wir uns im 2017.

Bis zur Stadt Templin durchqueren wir drei Sees und passieren zwei Schleusen. Bei der Letzteren zerquetschte im 2017 der kleine Geräteträger. Diesmal klappt Felix ihn frühzeitig um. Der Hafen ist mit neuer Steganlage bestückt. Neue Luxushausboote liegen hier.

Und daneben liegt ein abgetakeltes, auf dem ein Mann haust.

Das Templiner Stadtmauerfest findet über das Wochenende statt, mit dröhnender Musik bis 02:00, Mittelaltermarkt, Warenmarkt und offener Bühne für jedermann/frau. 

Am Sonntag verlassen wir die Stadt. Bei der Schleuse Templin warten Hausboote und Sportboote auf die Schleusung. Zwei fahren in die Kammer und ein kleineres Hausboot folgt ihnen eilends hinterher. Felix ruft dem Mann am Steuer zu, er habe keinen Platz mehr. Es dauert, bis der Mann einsichtig wird und umkehrt. Erbost sticht er in den See. Seine Frau verzieht sich ins Innere.

Wir fahren im Templiner Gewässer zurück, weiter nordwestlich auf der Havel und im Stolpsee bis zum Bootshafen Himmelpfort. Der Schlag dauerte von 10:00 bis 18:15. Das Passieren der sechs Schleusen mit ungeübten Mannschaften auf den Charterboote dauerte und dauerte.

Spiegelglatter Stolpsee ohne Hauch und Regung.

2017 in Obere Havel-Wasserstrasse und Mecklenburger-Seenplatte

Wasserstrasse von Berlin nach Templin und Müritz, erstellt 2017