Im Jaich erholen sich Nichtböötler mitten im betriebsamen Hafen mit 400 Bootsplätzen. In Hausbooten und Häusern auf Stelzen spüren sie einen Hauch vom Leben auf dem Wasser.

Wer näher am Wasser sein will, der chartert eines der Segelboote, die am langen Steg warten. Für den besonderen Yachthafen wird mit dem Schlagwort Wasserferienwelt geworben.

Neben dem Yachthafen liegen der Fischer- und Fahrgasthafen. Dazwischen führt ein Schmalspurgleis umgeben von dichtem Gebüsch bis zur Mole. Lauterbach rühmt sich des ältesten Seebads und des Hafenortes. Fürst Wilhelm Malte zu Putbus gründete 1816 das erste Seebad in Neuendorf/Lauterbach. Das kleine Bad bestand aus einigen Leinwandzelten für die Männer und Badekarren für die Frauen, die am Strand von Neudorf aufgestellt wurden. In Putbus war ein Baderaum mit Zubern ausgestattet. Mit Pferdefuhrwerken schafften Einheimische Boddenwasser herbei, welches für die feine Herrschaft erwärmt wurde.

Die Entwicklung Lauterbachs zu einem Hafenort begann im Jahre 1834 mit dem Bau einer Landungsbrücke am Standort des jetzigen Kais. Schiffe aus Schweden, Stettin und Stralsund konnten direkt anlegen. Die Passagiere mussten nicht mehr auf kleine Boote umsteigen, um ans Land zu gelangen. Das Umladen der Handeslgüter war hinfällig geworden. Weiteren Aufschwung für den Ort brachten die Bahn zwischen Bergen und Lauterbach und der Ausbau des Hafens 1901.

Für uns gestaltet sich der Tag auf dem Boot Im Jaich wie ein gewöhnlicher zu Hause: putzen, waschen, bügeln, einkaufen und Hund ausführen. Ab und zu hören wir ein Pfeifen und Zischen einer Dampflokomotive. Der Rasende Roland, der Rügensche BäderBahn, verkehrt bis hierher. Wir könnten doch morgen einen vergnüglichen Sonntagsausflug mit der nostalgischen Bahn unternehmen!