Rauchschwalben versammeln sich jeden Morgen auf dem Nachbarsegelschiff. Sie zwitschern und fliegen plötzlich weg. Nach ein paar Augenblicken sitzen sie wieder auf der Reling. Das Schauspiel beginnt von vorn. Sobald wir aufstehen und uns bewegen, sind sie in endgültig weg. Morgen werden sie nicht mehr von menschlichen Geräuschen gestört. Wir verlassen den Hafen Figeholm und für zwei bis drei Tage das Festland.

Das Schild verrät, wo wir nach fünf Stunden Fahrt in der Ostsee und Kalmarsund und bei einem südöstlichen Kurs eingetroffen sind.

Borgholm liegt in der Mitte der langen und schmalen Insel Öland.

Ein Platz längs an der Hafenmauer von Borgholms Gästhamn und direkt vor dem Hotel Strand wird uns zugewiesen. 

Der Gästhamn ist gähnend leer – die Hauptsaison ist vorbei und die Nachsaison beginnt. «Vor einer Woche schaukelte an jeder roten Boje ein Boot. Die Recepetion wird am Montag schliessen und die Hafengebühr gesenkt», berichtet der Hafenmeister uns.

Der Hotel eigene Sandstrand liegt zu unseren Füssen. Eine Brücke führt zum Kallbadhuset. Das Sundwasser erfrischt angenehm.

Öland ist die Lieblingsurlaubinsel der Schweden. Sogar die Königsfamilie ist von der frischen und würzigen Luft angetan. Sie verbringt ihren Sommerurlaub hier. Öland hat eine Länge von 137 km und eine Breite bis zu 16 km. Ihre Wahrzeichen sind das Öland-Sonnenröschen und die Nachtigall. Ein weiteres Wahrzeichen der Kalksteininsel ist die baumlose und landwirtschaftlich unnutzbare Stora Alvar, die sich mit einer Fläche von 300 km² über den südlichen Teil der Insel erstreckt. Stora Alvare ist die grösste der Welt und eine der letzten naturbelassenen Karstlandschaften Europas. Im Frühling verwandelt sich das UNESCO-Weltnaturerbe in einen Blütenteppich. Am liebsten essen die Insulaner gefüllte Kartoffelklösse und Kartoffelpuffer mit Specktranchen überbacken.

Eine Sage erzählt, wie Öland entstanden ist. Ein Schmetterling, dessen Körper einige Kilometer lang und schwer war, wurde es auf dem Festland zu eng. Er wagte sich auf die Ostsee. Seine blauen und silbern schillernden Flügeln hielten ihn kaum über Wasser. Sturm zog auf und die Flügel rissen ab. Der Körper fiel in die See und strandete vor Småland auf einem Felsenriff. Da blieb er liegen, gross, lang und flügellos, wie er war.

Die Insel gleicht wirklich einem flügellosen Schmetterling!

Öland rühmt sich der eindrucksvollen und farbenprächtigen Sonnenuntergänge.