Wir unternehmen eine Tour durch die Altstadt und beginnen beim alten Rathaus. Sein Fundament stammt aus dem Mittelalter. Im Turm hielt man Feuerwache. Von hier wurde die Stadt bis in die 1970er Jahre verwaltet. Die Gefängniszellen im Keller bestehen noch.
Kunst im Storån. Die Lady in Rot lässt sich von den unzähligen Touristen nicht stören, die sie anstarren und fotografieren.
Die Rathausbrücke überquert den Storån, der anno dazumal ein Fahrwasser mit einem Hafen war. Die beladenen Koggen der Lübecker Hanse liefen in den Hafen ein. Damals war Söderköping mit der Ostsee verbunden. An der Storgatan spiegeln die reizvollen Häuser, heute mit Cafés und Läden, die Blütezeit der Stadt vom 13. bis 16. Jh. wider.
Urig ist das ehemalige Klosterviertel mit den kleinen Gassen. Über den niedrigen Bebauungen erheben sich die Drothems Kyrka und St. Laurentii Kyrka (spätes 13. Jh.). Der 50 Meter hohe und hölzerne Glockenturm neben Laurentii Kyrka wurde 1583 errichtet.
Wo die Leute im 18. /19. Jahrhundert kurten, zeigt uns das Heilbad Söderköbings Brunn und der rote Heilquellensalon. Im Park auf der anderen Seite des Flüsschens Storån befindet sich die Quellenkirche von 1898 und das Heilquellenlazarett. Heute dient es der Schule als Abstellraum. Im alten Kurhotel werden die Gäste im modernen Spa und einer ausgezeichneten Küche verwöhnt.
Bei dem schwülen Wetter brauchen wir zwischendurch eine Pause und eine Erfrischung: Sommerdrink mit Erdbeeren, Zitronen und Schaumwein. Nikki begnügt sich mit Hahnenburger.
Zurück am Kanal verzichten wir heute ohne Mühe auf ein Eis. Vor der Eisdiele Smultronstället nämlich warten schätzungsweise 40 Schleckmäuler geduldig, aus 60 Sorten Eiskugeln zu wählen. Es soll das Beste von Schweden sein!
Ein Gewitter bahnt sich an. Wir spurten an den vier umgebauten Getreidesilos und dem Allerleikrämmer Noah vorbei und sind rechtzeitig bei den ersten schweren Tropfen im Boot.