Gestern orientierte ich mich in der Touristinformation über den Busfahrplan von Nykøbing nach Jesperhus Blomsterpark. Der junge Angestellte händigt mir einen Fahrplan aus und erklärte mir: „Der Bus fährt jeden Tag und ist gratis.“ Zurück auf dem Boot und beim genaueren Studieren der Abfahrtszeiten merkten wir, dass der Fahrplan bis zum 7. August gültig war. Wie ärgerlich! Ich suchte die Touristinformation nicht nochmals auf, weil sie bereits geschlossen hat.
Die Busstation befindet sich wenige Schritte vom Hafen entfernt. Ich begebe mich heute am Sonntagmorgen hin und halte Ausschau nach einem Fahrplan. Keiner hängt auf für die Linie 1S. Auf einer Bank wartet eine Studentin. Sie hilft mir weiter und meint nach einer kurzen Suche im Google: „Die gelben Stadtbusse fahren erst am Montag wieder.“ Ich bedanke mich und schreite zum Boot. Das wäre wirklich komfortabel gewesen, bei der unsicheren Wetterlage mit dem Bus die sechs Kilometer hin- und zurückfahren.
Nach kurzer Beratung holen wir unsere Minis vom Heckträger des Bootes und radeln auf dem Fahrradweg in leichter Steigung zum Blomsterpark.
Zuerst treten wir in den tropischen Wald ein mit den bunten Vögeln und Kleintieren. Im Schmetterlingshaus flattern die Leichtgewichte hin und her in einem rasanten Tempo.
Durch die nächste Türe geraten wir in den Dschungel, da Komiktierfiguren aufwarten und Kinder rumkraxeln. Ein Krokodil sollte sein Maul von Zeit zu Zeit aufsperren. Doch die Mechanik funktioniert nicht mehr.
Mitten im 6000m² grossen Gelände befinden sich Karusselle, Hüpfburgen, Wasserbecken mit Booten, Pony reiten, Gold suchen, Miniautos – kurzerhand alles, was ein Kinderherz erfreut und begehrt. Ein Wermutstropfen für die Kinder ist das lange Warten, bis sie endlich an der Reihe sind.
Wir verziehen uns in den blumigen Teil des Parks. Kunstvoll arrangierte Blumen blühen millionenfach in Beeten, an Wasserfällen und unter Bäumen. Übergrosse Tiere sind aus Hauswurz und Blumen gestaltet. Der Park gleicht der Insel Mainau im Bodensee.
Der berühmte H. C. Andersens ist mit seinen Geschichten vertreten.
Kein Unkraut wächst zwischen den Blumen. Verdorrte Blumenköpfe erspähen wir nirgends. Der Park ist eine Augenweide durch und durch. Die Beine sind müde geworden und wir steigen auf die kleinen Fahrräder und radeln abwärts zum Boot zurück.