Die Ostsee, mit dutzenden Inselchen und Sandbänken zwischen Langeland, Ærø und Fünen, wo wir uns zur Zeit aufhalten, wird als dänische Südsee oder südfünisches Inselmeer bezeichnet. Das Gebiet ist äusserst beliebt für Törns. 

Den Sonntag verbringen wir in Marstal, denn an ein Weiterreisen ist nicht zu denken. Der Ostwind bläst zu gehörig und wühlt die See auf.

Marstal war ein bedeutendes Hafenstätdchen von Dänemark. Bis 1890 lagen bis zu 300 Schiffe im Hafen.  Nebst dem Tourismus sind die Werften und die Reedereien wichtige Einkommenszweige.  Seit über 100 Jahren bilden sich Offiziere an der Seefahrtschule in der Navigation aus, und zwar für die dänische Handelsflotte. Mit einer Solaranlage von 18’365 m² deckt der Ort 30% seines Energiebedarfs ab. Marstal bildet die grösste Stadt auf der Insel Ærø.

Fischfang wird in bescheidenem Stil betrieben. Jeder Sportfischer besitzt ein Häuschen für seine Geräte neben ihrem Hafen.

Im Zentrum von Marstal bewundern wir die Fachwerkhäuschen, die sich nahtlos aneinanderreihen. Keines gleicht dem anderen. Die Fussgängerzone ist mit ein paar Läden, Cafés und Restaurants bestückt.  Wir treffen kaum Kinder und Erwachsene an.

Aber anders geht es im Hafen beim alten Fährplatz zu und her. Da haben sich viele Einheimische versammelt. Will man als Tourist nicht auffallen, schnappt man sich schnell einen Becher mit Bier. Unter Belustigung und Zurufen der Zuschauer springen Wagemutige von einem Sprungbrett mit Saltos oder ohne ins kalte Wasser. Eine Jury bewertet sie von eins bis fünf. Der Wettkampf scheint keine ernste Sache zu sein, sondern eher ein Plausch.