Anfangs Mai war das Reisen ins Ausland aufgrund der Pandemie nicht möglich. Das Datum für den Aufbruch nach Neustadt zur MY De Swel verschob sich Woche um Woche. Gespannt verfolgten wir fast täglich die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Deutschland und in Dänemark. Um nicht in den Hammer zulaufen, rief Felix vor der geplanten Abreise einige Häfen an.
Am 30. Mai war der große Moment da, um die 6. Reise auf dem Wasser zu beginnen. Auf der Bundesautobahn A 7 (962 Km), die längste von Deutschland und von Nord nach Süd, fuhren wir bis nach Hildesheim.
Auf der A 7 passierten wir unzählige Baustellen. Der Verkehr war flüssig trotz der Hindernisse. Dazu beigetragen hatte das Sonntagsfahrverbot für Kraftfahrzeuge von 0 bis 22 Uhr.
Nach dem Bezug des Cityhotels M&A schlenderten wir zum Marktplatz von Hildesheim. Uns fielen die Fachwerkhäuser auf, die von neuerem Datum schienen. Ein Blick in die Geschichte der Stadt zeigte auf: Bomber zerstörten Ende des 2. Weltkriegs die Stadt arg und den historischen Marktplatz fast vollständig. Bis 1990 fand der Wiederaufbau statt.
So präsendiert sich der Marktplatz heute:
Am zweiten Reisetag verliessen wir die A 7 in Hamburg und fuhren auf der A 1 bis nach Neustadt zur ancoraMarina. MY De Swel war eingewassert und zum Gastplatz B 36 verholt worden. Sie wies dank perfekter Persenning keine Winterschäden auf, weder aussen noch innen. Nach unserer Ankunft wiederholte sich das gleiche Prozedere wie in den letzten Jahren mit Einräumen, Einkaufen, Reinigen und weiteren Notwendigkeiten.
Heute bricht der dritte Tag an, den wir in der ancoraMarina mit seiner eigenen Hafen-Dynamik verbringen. Sommerlich warm ist es. Gestern fegte ein heftiger Wind über das Land und wühlte die Ostsee auf. Die Wellen schlagen immer noch hoch. An eine Abreise ist nicht zu denken. Wir bevorzugen friedvolles Gewässer!
Felix beschäftigt sich mit der defekten Duschbrause im Heck. Die Gekaufte passt nicht, wäre eine echte Fügung gewesen. Jetzt ist sein handwerkliches Geschick gefragt. Bis am Abend wird die neue Brause montiert sein. Ich sitze am Mac und beginne den ersten Bericht der Reise 2021 zu schreiben.
Am Nachmittag spazieren wir der Siekersdorfer Steilküste entlang. Sie ist bevölkert mit Sonnenhungrigen. Fischer stehen bis über ihren Bauchnabel im Wasser und hoffen auf ihr Petri Heil. Radfahrer beanspruchen den schmalen Weg für sich. Ein ständiges Ausweichen für uns Fussgänger ist von Nöten. Nach einer Stunde kehren wir um. Das heutige Fitnessprogramm ist absolviert.
Morgen Freitag ist es so weit, wir werden in die Ostsee stechen. Die Vorfreude ist gross. Wohin? Das gebe ich nicht preis. Im nächsten Bericht wird die Auflösung zu lesen sein.
Er steht an der Mole, trotzt dem Wind
und guckt auf die Hafeneinfahrt
der ancoraMarina.