Bis Sonntag bin ich von den Arbeiten einer Matrosin befreit. Faulenzen? Nein, mein zweiter Job ist Smutje auf MY De Swel. Um die Mittagszeit fahren wir nach Leeuwarden. Am Anleger vor dem Einkaufscenter werfen die frischgebackenen Matrosen die Leinen um die Poller. Im Jumbo kaufen wir Lebensmittel nach meiner Anleitung für vier Tage ein. Hoffentlich habe ich nichts vergessen.
Im überfüllten Passantenhaven am Wall legen wir an. Felix und ich waren doch erst hier! Ja, am 20./21.Juli. In Leeuwarden wird es einem nie langweilig. Die Stadt hat einiges mehr nebst den Einkaufsstrassen zu bieten. Ein junger Mann mit einem Tablet in den Händen stapft von einem Boot zum anderen. Mit Browniesstückchen wirbt er für das Café Brownies and Downies.
Anstatt unseren Kaffee im Boot zu geniessen, suchen wir das Café Brownies and Downies auf, welches von Menschen mit Beeinträchtigung geführt wird. Der junge Mann von vorhin bedient uns freundlich.
Nachher trennen sich unsere Wege. Frisör und Media-Markt sind bei den Männern auf dem Plan. Ich will den neuen Brunnen (2018) beim Bahnhof und die modernen Bauten fotografieren. Das Tageslicht lässt mein Vorhaben gerade noch zu.
Zum Abschluss des Tages greifen wir nach den Schokoküssen in der Läderach-Schachtel. Leckeren Süssigkeiten zu widerstehen ist sehr schwer!
Brunnen Love (Elfstädtebrunnen)
Ein Junge und ein Mädchen, sieben Meter hoch, schauen einander friedlich an. Sie träumen von ihrer Zukunft, die voller Verheissung ist. Die Skulptur sollte von einer zwei Meter hohen Nebelwolke umgeben sein, darin herumspaziert werden könnte. Bei meiner Anwesenheit, schleicht stattdessen eine jämmerliche Schwade um die Hälse. Der spanische Künstler, Jaume Plensa (1955), fand die Inspiration für den Nebelbrunnen frühmorgens, wo Nebel über den friesischen Feldern lag. „In Friesland kommt das Wasser aus dem Boden“,sagt er.