Die Trekkingschuhe tauschen wir mit den Bootschuhen aus, denn wir verlassen den Jachthaven De Kluft und lenken zur Klappbrücke am Dorfende Ossenzijl. Drei Boote vor uns fahren durch. Aber vor unserer Nase lässt der Brückenwärter die Brücke herunter, obschon keine Autos vor den Abschrankungen warten. Wir schütteln die Köpfe und fragen uns was das soll. Wahrscheinlich hat er sich einen Kaffee in der Kneipe nebenan gegönnt. Hinter uns schliessen Boote auf. Der Wärter kehrt in sein Häuschen zurück und hebt die Brücke. Für den Durchlass und Warterei dürfen wir noch zwei Euros bezahlen!

 

 

 

 

 

 

 

Der Bootsverkehr auf dem Flüsschen Linde nimmt zu. Ich bin am Steuer und fahre korrekt hinter anderen Booten her. Plötzlich schert eines aus dem Gegenverkehr und setzt zum Überholen an. Ich lenke De Swel nahe an den Rand des Gewässers, um eine Streifkollision zu verhindern. Felix drückt kräftig auf das Horn. Ich würde dem Fehlbaren am liebsten den Stinkfinger zeigen, doch der kehrt mir den Rücken zu.

Bei einer Klappbrücke halte ich einen Sicherheitsabstand zum vorderen Boot ein. Was passiert? Zwei Boote drängen sich vor mich!

Bei der Driewegsluis verlassen wir den Fluss Linde und fahren mit drei weiteren Booten in die Linthorst Homansluis ein. Das Boot hinter uns steht quer in der Schleuse. Felix ruft der Frau zu, sie soll die Leine nicht so straff anziehen, damit ihr Mann das Boot parallel an die Schleusenmauer bringen kann. Die Frau befindet sich nicht im Boot, sondern steht neben der Schleuse und hat die Leine an einem Schleusenpoller befestigt – Alles falsch, was man falsch machen kann. Zum Glück ist der Hub nur gering. In der Hauptsaison des Wassersports  kommen die geschilderten Vorfälle nicht selten vor.

Jetzt sind wir wieder in der Provinz Friesland, die Ferien auf dem Boot ausgeprägt fördert. Auf den Wasserstrassen ist ein Sportbootführerschein Pflicht, wenn das Boot länger als 15 Meter ist und schneller als 20 km/h fahren kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Pier Christiaansloot wartet eine Reihe Charterboote auf ihre Feriengäste.

 

 

 

 

 

 

 

Vor der Einmündung ins Tjeukemeer legen wir am Längssteg des Jachthavens Meerkoet an. Bis zum Abend ist der Steg belegt. Der Kanal trennt das Dorf Echternbrug in zwei Hälften.