Am Sonntagmorgen spaziere ich fröhlich und munter mit unseren Hunden im gepflegten Park des Schlosses Robersart. Ein Mann, der sein Rad neben sich herschiebt, in ausgeleiertem T-Shirt und kurzen Hosen, steuert direkt auf mich zu. Er spricht mich in sehr schnellem Französisch an. Ich verstehe kein Wort bis auf eines, nämlich Police. Der Kotakt mit der Polizei reicht mir langsam! Wenn ich gegen die Regel des Parks verstossen habe, muss ein Dolmetscher her. Entwarnung: Er erklärt mir mit Gesten, dass es für kleine Hunde zu heiss im Park sei. Um 8.00 erträgt Nikki die «Hitze» ohne Probleme. Ich beobachte den Mann. Er schreitet zu den Fischern, die in den Teichen im Park angeln. Er kontrolliert sie. Letzen Endes ist er doch ein Polizist.
Ein schmiedeisernes Tor führt zum le Jardin de la Comtesse. Hunde sind nicht erlaubt. Ich nehme sie nur für einen kurzen Einblick mit. Die Beete sind in französischer Garten-Architektur angelegt. Gedanklich sehe ich die Comtesse vor mir, wie sie anmutig dazwischen flaniert.
Felix und ich schlendern nach dem Morgenessen durch den Marché Artisanal du Port de Wambrechies (Künstlermartk). Wenige Stände sind aufgestellt. Die angebotenen Näherzeugnisse erinnern mich an die Nähideen, welche vom Unternehmen Bernina Monat für Monat kreiert und publiziert werden. Kunstbilder, wie auf dem Plakat abgebildet, fehlen. Billigen Schmuck gibt es zuhauf. Poterie könnte gekauft werden. Andrang herrschte bei keinem Stand.
Am Sonntag essen wir meistens auswärts. Wir suchen um 14.00 ein Restaurant. Die einen haben Betriebsferien, die anderen servieren um diese Zeit kein Essen mehr. In eine Schnellimbissbude wollen wir nicht. Der Hunger treibt uns nach einer Stunde Suchen zum Boot zurück. Ich öffne den Kühlschrank und zaubere ein Sonntagsessen auf den Tisch – dreierlei Käse, kleine gekochte und gebratene Kartoffeln, Räucherlachs und ein Wein aus Frankreich dazu – mhhh. Aus Pflaumen und Aprikosen mixe ich einen Dessert. Felix schlägt Rahm dazu.
Am Nachmittag wird es wieder richtig heiss, bis zu 33°, wie in der Schweiz. Auf dem luftigen Achterdeck lässt sich die Hitze ertragen. Am Abend kühlt es bis zu 18° ab.
Ein Sonntag in Warmbrechies