Amsterdam ist das Venedig von Holland. Die Häuser sind auf Eichenpfähle gebaut und müssen immer in ganzer Länge im Wasser sein, sonst faulen sie. Man sagt: Das Wassermanagement beherrschen die Niederländer am besten. Selbst der König Willem hat dies studiert. Einmal im Jahr wird ein Volksschwimmen in den Grachten ausgetragen. Damit Gross und Klein in sauberem Wasser schwimmen können, werden die Grachten durchgespült. Der König hat am Spektakel schon teilgenommen.

Mit einem Hop on – Hop off Boot lassen wir uns durch die Grachten chauffieren. Die Häuserzeilen mit ihren Giebeln faszinieren uns. Früher waren die Häuser nicht durchnummeriert. Wer darin wohnte, wurde an der Gestaltung des Giebels erkannt.

 

Wir besuchen die Manufaktur, die 1945 vom jüdisch-niederländische Diamantenhändler Samuel Gassan gegründet wurde. Einem Schleifer schauen wir zu. Für eine Sekunde oder kürzer wird der Diamant auf die Schleifdrehscheibe gehalten. Er begutachtet sie durch die Lupe. Der Vorgang wird wiederholt, bis alle Ebenen geschliffen sind. Am Schluss versucht uns die Führerin, zum Kauf eines Diamanten zu animieren. Die Gelegenheit einen Juwel für Euro 45’000.- an den Finger zu stecken, lässt sich das weibliche Geschlecht in unserer Gruppe nicht entgehen. Trotz  ihrem Charme zückt niemand die Kreditkarte.

Ich besitze zwei Diamanten, der eine ziert meinen Ehering und der andere ist Felix, den ich selber schliff!

Weg von den edlen Angeboten gehen wir zum Büchermarkt. Hier funkelt nichts, nur alte verstaube Bücher sind zum Kauf ausgelegt. Felix bleibt bei einem Stand mit Musikträgern hängen. Zwei CDs wechseln den Besitzer.

Wir bewegen uns weiter zum Blumenmarkt. Ein Stand neben dem anderen, voll mit Tulpenzwiebeln und eben so viel Kitsch, befindet sich an der Singel (mittelalterlicher Stadtgraben). Das Angebot wurde für die Touristen angepasst.       

Die Beine sind müde geworden. Mit einem Hop on – Hop off Boot kehren wir zum Hauptbahnhof zurück und weiter mit der Fähre zum Sixhafen.