Nach Anmeldung durch Felix öffnet sich um 10.00 die Brücke vor uns.  Ich bin gespannt wie weit wir heute kommen werden. Wir passieren im Haren-Ruitenbrock-Kanal Brücke um Brücke. Sie werden fernbedient und  nur für uns geöffnet. Kein weiteres Boot kommt dazu.

Plötzliche fährt auf dem ehemaligen Treidelweg ein Polizeifahrzeug auf uns zu. Es hält an und zwei Polizisten steigen aus. Sie rufen uns zu: “Halten Sie nach der Brücke an. Ihr Boot zieht eine Ölspur hinter sich her. Wir haben einen Anruf deswegen erhalten. Die Polizei vom Wasserschutz wird sich aufsuchen.“ Wir versprechen den Polizisten am nächsten Dalben festzumachen. Verdutzt blicken wir uns an. Was ist passiert, verliert unser Boot tatsächlich Öl? Wir haben keinen Verlust bemerkt. Einen Blick hinter und ums Boot werfend, entdecken wir tatsächlich einen Ölfilm auf dem drüben braunen Kanalwasser.

30 Minuten verstreichen, bis ein Polizist vom Wasserschutz erscheint. Er gibt Entwarnung und erklärt uns: „Der Wasserstand im Kanal ist niedrig. Der Grund wird von den Schiffsschrauben aufgewühlt. Das sich abgesenkte Öl erscheint dadurch an der Oberfläche. Sie dürfen weiterfahren. Das Öl stammt nicht von ihrem Boot.» Das ist eine freudige Botschaft. Das Leidige ist, wir haben dadurch kostbare Zeit verloren.

MY De Swel kämpft sich durch den Kanal. Bei so niedrigem Wasserstand ist die Steuerung nicht einfach. Ich schaffe es nicht, unser Boot auf Kurs zuhalten, aber mein erfahrener Steuermann schon.

Nach 3 Schleusen und 10 beweglichen Brücken erreichen wir die Schleuse und Schleusenbrücke Barnflair. Wir verlassen Deutschland. Die Provinz Groningen beginnt.

Kein Hinweis auf eine Telefonnummer ist angebracht. Felix wählt alle durch die im Buch «Friesland» von Manfred Fenzl und im Navigo zu finden sind. Bei einer klappt es. Bis jemand erscheinen wird, stillen wir unseren Hunger. Ab jetzt werden die Brücken und Schleusen von Hand bedient und zwar von den Gemeindearbeitern. Endlich fährt einer vor und öffnet für uns die Brücke.

Wir fahren weiter im Ter-Apel-Kanaal. Bis zum Yachthafen in der Stadt  Musselkanaal (der Kanal und das Dorf haben denselben Namen) schaffen wir es nicht. Der Gemeindearbeiter öffnet ab 15.00 keine weiteren Brücke mehr.

Wir schauen uns nach einem Steg um. Nichts ist vorhanden. Was bleibt uns anderes übrig, als an einem rosigen und vermoosten Boot anzulegen. Dies gibt uns die Möglichkeit ans Ufer mit unseren zwei Hunden zu gelangen.

vor Ortschaft Musselkanaal